Mit etwas Glück wäre für den aus dem Iran stammenden Sportler sogar der WM-Titel möglich gewesen. Aufgrund einer schmerzhaften Muskelverletzung am Bein, die sich Naderivarandi im Halbfinale zugezogen hatte, musste der 25-Jährige im Finalkampf allerdings mit einem Handicap antreten und zog den Kürzeren. Insgesamt hatten in Übersee an der Weltmeisterschaft der Global Hapkido Association (GHA) 460 Athleten aus 18 Ländern teilgenommen.
„Ich bin sehr glücklich über meine Silbermedaille“, berichtete Naderivarandi freudestrahlend nach der Rückkehr in den Oberharz. Ganz besonders wolle er sich beim Internationalen Zentrum Clausthal (IZC) und beim Sportinstitut der Universität bedanken, ohne die seine WM-Teilnahme nicht möglich gewesen wäre. „Internationalität und Sport haben an der TU Clausthal eine große Bedeutung“, betonte er. Die mehrtägige Reise in die lateinamerikanische Millionenstadt hatte den TU-Studenten, der im Wintersemester in Wirtschaftsinformatik sein Masterstudium beginnt, 2000 Euro gekostet. Allein hätte er dies nicht bezahlen können. Dank einem Reisekostenzuschuss des IZC über 750 Euro, Mitteln vom studentischen Sportreferat und privaten Unterstützern übernahm die Uni rund die Hälfte der Kosten.
Auch über das Finanzielle hinaus fühlt sich der neue Vize-Weltmeister bestens an der „familiären TU Clausthal“ aufgehoben. So galt sein Dank Silke Banse vom IZC, die ihm bei den Formalitäten für Flugticket und Visum zur Seite stand, sowie Professorin Regina Semmler-Ludwig. Ihr Team des Sportinstituts hatte die Hallenzeiten für das beinahe tägliche Training organisiert und freut sich nun über den Erfolg in Mexico. Einhelliger Tenor: „Eine tolle Leistung.“
In Zukunft möchte Naderivarandi, der als Sechsjähriger mit Karate anfing und vor zehn Jahren auf Hapkido umgestiegen ist, der Universität für deren Unterstützung etwas zurückgeben. Einerseits will er sich in das umfangreiche Sportangebot der TU einbringen, andererseits geht ihm eine große Idee durch den Kopf. Da der Clausthaler Student auch Kampfrichter in seiner Sportart ist und gute Beziehungen zum internationalen Verband GHA unterhält, könnte er sich vorstellen, die Hapkido-WM 2019 in den Harz zu holen: „Im kommenden Jahr findet die Weltmeisterschaft in Los Angeles statt. Danach könnte es in unserer Region sein, vielleicht als Forschungsprojekt der TU Clausthal.“
Bei diesem visionären Vorschlag hörte Sportreferent Tim Herzog, der Naderivarandi seitens des Clausthaler Hochschulsports gratulierte, genau zu: „Das klingt sehr interessant.“ Vielleicht finden sogar Harzer Energieforscher einen Zugang zu einem solchen Großprojekt, denn Hapkido bedeutet übersetzt etwa „Weg der harmonischen Energie“.
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