Der Beschäftigte der staatlichen französischen Forschungseinrichtung „INRIA“, der eine Woche im Oberharz bleibt, ist ganz begeistert: „Um beispielsweise eine Hand aus Gips zu digitalisieren, benötige ich hier 15 Minuten. Mit unserer Technologie zu Hause in Sophia Antipolis wären bestimmt zwei Stunden dafür nötig gewesen.“
3D-Scanner im Wert von 45.000 Euro
Den dreidimensionalen Scanner hat Informatikprofessor Kai Hormann, dessen Forschungsgebiet die Beschreibung und Manipulation von Flächen und Körpern im Raum umfasst, vor zwei Jahren für seine Arbeitsgruppe angeschafft und verbessert. Das Gerät, bestehend aus Roboterarm, Laserprojektor und Kamera, ist rund 45.000 Euro wert. Die zugehörige Software ist von Tim Winkler, einem von Professor Hormanns Doktoranden, im Rahmen seiner Diplomarbeit entscheidend optimiert worden. Nun kommen die einzigartigen Clausthaler Möglichkeiten auch den Franzosen zugute.
Bahnt sich mit der „French Connection“ womöglich eine längerfristige Partnerschaft an? „Es ist unsere erste Zusammenarbeit, daraus könnte sich natürlich eine echte Kooperation entwickeln“, sagt Computergrafik-Experte Hormann. Den 3D-Scanner darf der freundliche Franzose nutzen, ohne dafür zu bezahlen, denn die Ergebnisse dienen dem europäischen Forschungsprojekt „Aim@Shape“.
Mediziner arbeiten mit ähnlichem Prinzip
Außer an der Technischen Universität Clausthal gibt es solche Geräte insbesondere in großen Industrieunternehmen, wo sie zur Qualitätssicherung eingesetzt werden. Wer einen digitalen Film dreht oder etwas auf dem Bildschirm simulieren will, greift ebenfalls auf dreidimensionale Scanning-Technologien zurück. Im weiteren Sinne funktioniert auch die Computertomografie in der Medizin nach dem selben Prinzip. Es lohnt sich also, auf diesem Gebiet in die Forschung zu investieren - was bedeutet da schon eine Anreise von 1300 Kilometern?
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