„So viele Teilnehmer wie bei dieser Veranstaltung hatten wir noch nie“, sagt Dr. Henning Behnke. Seit 1996 hat der Clausthaler zusammen mit Institutskollegen insgesamt 27 Fortbildungen für Mathelehrer organisiert. Meistens reisten 30 bis 40 Tagungsgäste in den Oberharz. Dass sich die Zahl dieses Mal vervielfachte, hat einen Grund: Mit der Wahl des Themas „Markoff-Ketten, Call-Center und Google's PageRank: zur Theorie und Anwendungen von Matrizen“ bewiesen die Clausthaler Wissenschaftler ein glückliches Händchen. Denn Matrizen, also Anordnungen in Tabellenform, mit denen man rechnen kann, sind in den kommenden zwei Jahren für das Zentralabitur relevant.
„Grundsätzlich eröffnet uns eine solche Fortbildung an der Universität immer die Gelegenheit, über den schulischen Tellerrand hinauszublicken“, betonte Wolfgang Kielbock. Wie dem Gymnasiallehrer aus Hankensbüttel gefiel vielen Teilnehmern der Praxisbezug der Weiterbildung. „Wenn man den Schülern später im Unterreicht erklären kann, wofür etwas gut ist, dann sind sie viel motivierter.“ So nannten die vier Clausthaler Referenten, Professor Michael Kolonko sowie die Doktoren Harm Pralle, Werner Sandmann und Alexander Herzog, neben der theoretischen Betrachtung stets auch Anwendungen. Wenn „Google“ beispielsweise festlegt, welche Internetseiten beim Suchen zuerst aufgeführt werden, spielen Markoff-Ketten eine Rolle. Und wer etwa Warteschlangen in der Fertigung oder in der Telefonleitung von Call-Centern verringern will, greift bei der mathematischen Lösung des Problems ebenfalls auf Themen des Seminars zurück.
Die Fortbildungen, die jeweils zweimal pro Jahr stattfinden, vermitteln den Lehrern neue Entwicklungen in der Mathematik. Wie schnelllebig die Zeit in der Zahlenwissenschaft ist und welche Praxisrelevanz sie besitzt, zeigt ein Blick auf zwei Themen zu Beginn der Reihe. Inhalte wie „Informationsbeschaffung im Internet“ oder „Computer: können wir ihnen trauen?“ sind längst im Alltag angekommen.
„Für die Universität bietet die Fortbildung eine willkommene Möglichkeit, mit Lehrern und darüber auch mit Schülern in Beziehung zu treten“, sagt Henning Behnke. Damit verbunden ist auch die Hoffnung, die Studienräte mögen ihre Gymnasiasten motivieren, später an der TU Clausthal zu studieren. Durch den Topwert von 120 Teilnehmern ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Wunsch eintritt, auf jeden Fall größer geworden.
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