Das China-Kompetenzzentrum der TU ist eines von bundesweit lediglich zehn strategischen China-Projekten, die bewilligt worden sind. Neben der Clausthaler Einrichtung existiert beispielsweise das Vorhaben „China-Kompetenz in Hohenheim“ (Baden-Württemberg). Den Aufbau des Kompetenzzentrums an der Harzer Universität fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung als Leuchtturmprojekt mit mehr als einer halben Million Euro für zunächst drei Jahre. Danach besteht die Option auf eine zweijährige Verlängerung der Förderung im Umfang von 350.000 Euro.
„Die TU Clausthal hat eine lange China-Tradition, die zurückgeht bis zum Beginn der 1980er-Jahre“, informierte der geschäftsführende Präsident Professor Alfons Esderts. Rund 500 chinesische Studierende sind aktuell an der TU eingeschrieben. Jährlich bilden sich etwa 80 Gastwissenschaftler aus dem Reich der Mitte im Oberharz weiter. Und mehr als 1500 Clausthaler Alumni arbeiten in ihrer zentralasiatischen Heimat in führenden Positionen in Wissenschaft und Wirtschaft; beispielhaft ist Professor Wan Gang zu nennen, lange Minister für Wissenschaft und Technologie der Volksrepublik.
China ist Deutschlands größter Handelspartner
Asien im Allgemeinen und China im Besonderen werden aufgrund des dortigen wirtschaftlichen Aufschwungs als Schlüsselregionen betrachtet. Seit 2015 ist China Deutschlands größter Handelspartner. „Wegen des wachsenden Marktes sind Nachwuchskräfte mit China-Know-how bei deutschen Unternehmen stark nachgefragt“, erläuterte Professor Michael Z. Hou, Leiter des Clausthaler Kompetenzzentrums. Ziel des Projektes sei es insbesondere, die interkulturelle China-Kompetenz zu verbessern und die Kooperationen in Bildung und Forschung mit Universitäten in Fernost auszubauen. Das Clausthaler Zentrum arbeitet mit zehn renommierten Partnerhochschulen eng zusammen und hat bereits eine Summer-School mit der Sichuan University und eine Winter-School mit Beihang University organisiert.
Weitere Aktivitäten und Events sind geplant. So soll die gerade laufende Clausthaler China-Woche im kommenden Jahr wiederholt werden. Zunächst werden aber am 27. Oktober das chinesisch-deutsche Musikfest und im Februar das chinesische Frühlingsfest unterstützt. Neben dem Ausbau von studentischen und wissenschaftlichen Austauschprogrammen sollen Forschungskooperationen vornehmlich im Bereich der Energie und Industrie 4.0 intensiviert werden. „Wir wollen das Interesse an China bei den Clausthaler Wissenschaftlern und Studierenden steigern, sie sollen das Land vor Ort kennen lernen“, sagte Professor Hou. Bei der Umsetzung wird er von der Geschäftsführerin der Einrichtung, Can Zhang, unterstützt.
Podiumsdiskussion zum Abschluss
Abgerundet wurde die Einweihungszeremonie mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Welche China-Kompetenzen brauchen wir?“. Moderiert von Andrea Langhorst erörterten Professor Wolfgang Pfau, TU-Vizepräsident für Internationales, Weiterbildung und Digitalisierung, Susanne Otte vom Deutschen Akademischen Austauschdienst, Professor Ingo Liefner (Leibniz Universität Hannover), Professor Hou sowie die Clausthaler Studierenden Wunjo Fordinal und Christian Lüddeke die Fragestellung.
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