Chinesische Studierende der TU besuchen Autostadt

Clausthal-Zellerfeld. Die Wolfsburger Autostadt ist auch in Zeiten der Abgasaffäre eine Reise wert. Davon haben sich 35 chinesische Studierende der TU Clausthal, die im Rahmen eines gemeinsamen Bachelorprogramms mit der East China University of Science and Technology (ECUST) im Oberharz studieren, während einer Exkursion in die VW-Stadt überzeugen können.

Einerseits galt es, mit der Besichtigung der Autostadt und des Werks einen Einblick in die hiesige Automobiltechnik zu vermitteln. Andererseits stand die Tour nach Wolfsburg für die 27 ECUST-Studierenden, die kürzlich aus Shanghai neu an der TU Clausthal eingetroffen sind, unter dem Aspekt des Kennenlernens. So trafen sie auf der Fahrt auch ECUST-Studierende, die schon einige Semester im Oberharz sind, sowie ihre Ansprechpartner für universitäre Angelegenheiten. Diese Ansprechpartner waren zugleich die Organisatoren der Exkursion: Professor Dieter Kaufmann (Institut für Organische Chemie), Professor Thomas Turek und Matthias Koj, M. Sc., aus dem Institut für Chemische und Elektrochemische Verfahrenstechnik sowie Shangyu Chen.

Den Höhepunkt der Exkursion bildete eine zweistündige Werksführung. Eine Gruppe erhielt die Erläuterungen zum Produktionsprozess in chinesischer Sprache, die zweite Gruppe auf Deutsch. Nach dem offiziellen Teil erkundeten die Studierenden die Autostadt individuell und nahmen Autopavillons, Museum und Autotürme in Augenschein. Dabei erfuhren sie bemerkenswerte Fakten: Ein modernes Fahrzeug besteht aus mehr als 4.500 Einzelteilen und Komponenten, die beiden Autotürme bieten jeweils Platz für 400 Fahrzeuge und in die Autostadt sind mehr als 20 Millionen Besucher seit der Eröffnung im Expo-Jahr 2000 gekommen.

Solche Dimensionen kann das Programm zwischen der East China University of Science and Technology und der TU Clausthal selbstverständlich nicht vorweisen, seit dem Beginn im Jahr 2010 hat es sich aber gut entwickelt. In dem sogenannten 2+2-Bachelorprogramm, das die Studiengänge Chemie und Verfahrenstechnik/ Chemieingenieurwesen umfasst, absolvieren die chinesischen Studierenden zunächst eine Grundausbildung, einschließlich intensiver Deutschkurse, in Shanghai. Nach einer Sprachprüfung steigen sie im jeweils dritten Fachsemester in Clausthal ein. Bisher sind rund 50 Studierende über das Programm in den Harz gekommen.

Die renommierte ECUST ist eine der wichtigsten und einflussreichsten Forschungsuniversitäten in China, die innovative Forschung in Schlüsseldisziplinen wie Chemieingenieurwesen und Materialwissenschaften betreibt. Auch weltweit verfügt die Universität über einen ausgezeichneten Ruf. Die TU Clausthal kooperiert bereits seit den 1980er Jahren mit der Hochschule aus Shanghai. Zahlreiche Doktoranden und Wissenschaftler der ECUST haben sich zu Forschungszwecken in Clausthal aufgehalten. Heute zählen sie zu den Elitekräften der Hochschule oder anderer Unternehmen.

Kontakt:

TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904

E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

In der Eingangshalle zur Autostadt - hinten rechts sind die beiden Autotürme zu sehen - stellten sich die chinesischen Studierenden der TU Clausthal zum Gruppenbild auf. Foto: Yifei Li