China-Reise: TU Clausthal baut Kontakte erfolgreich aus

Peking/Shanghai. Kooperationsverträge mit zwei chinesischen Top-Universitäten unterzeichnet, eine internationale Energie-Konferenz mit ausgerichtet und die Expo 2010 besucht: Das ist die Bilanz der China-Reise, auf der Wissenschaftler der TU Clausthal zur Delegation um Niedersachsens Ministerpräsidenten David McAllister gehörten.

„Durch die Aufbruchstimmung, die in China herrscht, war die Reise sehr inspirierend. Gerade im pulsierenden Shanghai ist es im Zuge der Weltausstellung zu beeindruckenden Industrieansiedlungen gekommen“, sagte Professor Thomas Hanschke. Der Clausthaler Universitätspräsident hatte am 6. Juli in Peking mit Ministerpräsident McAllister eine chinesisch-deutsche Konferenz zur unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid und Energie eröffnet. Ausgerichtet wurde die wissenschaftliche Tagung von der TU Clausthal, dem Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) sowie auf asiatischer Seite von der Sichuan University und dem Daqing Petroleum Institute.

„Das Sichern einer nachhaltigen, preisgünstigen und verlässlichen Energieversorgung ist Voraussetzung für Prosperität und Wohlstand. Zugleich kommt es darauf an, die Treibhausgasemissionen deutlich zu verringern, um dem Klimawandel entgegen zu wirken“, betonte McAllister in seiner Rede. Diese Herausforderungen ließen sich nur in internationaler Zusammenarbeit lösen, wie auf der chinesisch-deutschen Energietagung. Annähernd 90 internationale Wissenschaftler und Wirtschaftsvertreter, darunter Dr. Jürgen Großmann, Vorstandschef im RWE-Konzern und Clausthaler Hochschulratsmitglied, tauschten sich über neueste Entwicklungen in der Untergrundspeicherung aus. Finanziert wurde die Veranstaltung vom Chinesisch-Deutschen Zentrum für Wissenschaftsförderung. In zwei Jahren soll sie in Goslar fortgesetzt werden, so der Hauptorganisator auf Clausthaler Seite, Professor Michael Z. Hou.

Bachelor-Programme mit den Unis Sichuan und ECUST vereinbart

Am Rande der Konferenz baute die TU ihre Partnerschaft mit der Sichuan University (Chengdu) aus. Die Präsidenten der Hochschulen, die Professoren Hanschke und Heping Xie, vereinbarten ein Bachelor-Programm in den Materialwissenschaften. Wer an beiden Hochschulen jeweils zwei Jahre erfolgreich studiert, bekommt einen Doppelabschluss.

Ein weiteres Bachelor-Programm, bezogen auf die Fächer Chemie sowie Verfahrenstechnik/Chemieingenieurwesen, wird die TU künftig mit der in Shanghai ansässigen East China University of Science and Technology (ECUST) anbieten. „Unter Chinas Universitäten“, lobte der ECUST-Präsident Xuhong Qian bei der Vertragsunterzeichnung, „wird die TU Clausthal als ein Top-Partner betrachtet.“ Die Bedeutung der TU werde auch daran deutlich, dass rund 30 Professoren der Shanghaier Universität in Clausthal entweder studiert, promoviert oder in der Forschung bereits mit der Hochschule zusammen gearbeitet haben.

Bei der einwöchigen China-Reise standen neben Energie und Rohstoffen die Themen Mobilität, Gesundheit sowie Ernährung im Blickpunkt. Bei einem Besuch der Hafenstadt Qingdao hätten sich für die TU Clausthal zudem neue Anknüpfungspunkte in den Bereichen Logistik, Automatisierungstechnik sowie mit der Zulieferindustrie für den Flugzeugbau ergeben, berichtete Hanschke. Betrachte man die wirtschaftliche Entwicklung Chinas, so dürfe sich die Hochschule aus dem Harz bestätigt fühlen, schon seit Jahren die Beziehungen nach Fernost zu pflegen und auszubauen. Zum vierten Mal seit 2005 weilte eine Delegation der niedersächsischen Landesregierung im Reich der Mitte - jeweils waren Vertreter des Clausthaler Präsidiums dabei. Außerdem soll das traditionelle Nachtreffen zur Reise dieses Mal im Oberharz stattfinden. Unipräsident Hanschke und Professor Hans-Peter Beck, der Vorstandsvorsitzende im EFZN, luden die Abordnung um McAllister zu einem Besuch der TU Clausthal ein.

Kontakt:


TU Clausthal


Pressesprecher


Christian Ernst


Telefon: 05323 - 72 3904


E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Teilnehmer der chinesisch-deutschen Energiekonferenz in Peking. Ministerpräsident David McAllister (1. Reihe, Mitte) hatte die Tagung eröffnet.