„Im Landkreis Goslar ist die Chemie die Schlüsselindustrie, und sie liegt mir sehr am Herzen“, betonte Landrat Thomas Brych. Professor Alfons Esderts, Vizepräsident der TU Clausthal für Forschung und Technologietransfer, erinnerte daran, dass die Chemie schon in den Anfängen der Harzer Universität als montanistische Lehrstätte 1775 zum Programm gehörte. In Zukunft werde die TU die Chemie weiter stärken, zumal sie in drei von vier Forschungsschwerpunkten der Universität verankert ist: in nachhaltige Energiesysteme, Rohstoffsicherung und Ressourceneffizienz sowie neuartige Materialien und Prozesse.
Auch Robin Kohlhoff, 1. Vorsitzender des ChemieNetzwerks, unterstrich die Bedeutung der Branche: „Die chemische Industrie in der Region Harz ist ein Wachstumsmotor mit überregionaler Strahlkraft.“ Hervorgegangen aus einer der ältesten Industrieregionen verfügt sie heute über verschiedene Weltmarktführerschaften auf Unternehmensseite und großes Innovationspotenzial. Um das Wachstum zu stärken sowie Innovationen zur Marktreife zu bringen, bündelt das ChemieNetzwerk Harz die Kompetenzen von mehr als 20 Unternehmen, Institutionen und Forschungseinrichtungen.
Auf dem ersten Innovationstag nutzte insbesondere die Technische Universität die Bühne, sich den Netzwerk-Partnern vorzustellen. In Vorträgen lieferten Clausthaler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Ansatzpunkte für kooperative Projekte. Damit im Zuge der Energiewende auch bei Flaute oder im Winter Strom aus regenerativen Quellen wie Wind und Sonne zur Verfügung steht, bedarf es Speichertechnologien. Professor Thomas Turek stellte einen Langzeitspeicher, die Wasserelektrolyse, und Dr. Christine Minke einen Kurzzeitspeicher, die Redox-Flow-Batterien, vor. Danach gab Professorin Sabine Beuermann einen Einblick in die „Polymerchemie an der TU Clausthal“. Und Professor Dieter Kaufmann referierte über „Holz und Organische Reagenzien - vielversprechende Materialien“.
Nach dem erfolgreichen ersten Innovationstag plant das ChemieNetzwerks Harz eine Fortsetzung dieses Formats. Der zweite Innovationstag, so Netzwerkmanagerin Wiebke Bischoff, soll noch in diesem Jahr an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften stattfinden. Professor Dirk Gunther Trost (Ostfalia) nahm den Staffelstab von Professor Kaufmann und dem Netzwerk-Vorsitzenden Kohlhoff entgegen.
Das ChemieNetzwerk Harz e.V. wird mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) über die Richtlinie der Gewährung von Zuwendungen für Innovationsnetzwerke und Innovationscluster gefördert. Der Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 200.000 Euro war im August 2016 übergeben worden. Das Projekt läuft zunächst bis zum 31. Juli 2019. Neben der EFRE-Förderung wird der Verbund von den teilnehmenden Partnern sowie mit 45.000 Euro vom Landkreis Goslar unterstützt, um die Region Westharz als „chemisch-metallurgische Kompetenzregion“ national und international nach vorne zu bringen.
Weitere Informationen: www.chemienetzwerk.de
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