Der dreitägige Kurs Anfang Juni diente zur Vorbereitung auf die Chemie-Olympiade. Wer sich als Schüler für das internationale Finale qualifizieren will, das 2017 in Bangkok (Thailand) stattfindet, muss derzeit die Aufgaben der ersten von insgesamt vier Runden meistern. Bereits zum 15. Mal richtete das Clausthaler Institut für Anorganische und Analytische Chemie für ambitionierte Jungchemiker ein solches „Trainingscamp“ aus. Initiator der erfolgreichen Veranstaltung ist Institutsleiter Professor Arnold Adam.
„In diesem Seminar werden die Schülerinnen und Schüler richtig gefordert. Der Anspruch geht deutlich über Schulniveau hinaus“, so Stephanie Eilers. Die Diplom-Chemikerin und Doktorandin vermittelte ihnen in der Auftaktvorlesung Grundlagen der Anorganischen Chemie. Im Anschluss konnten die 15- bis 18-Jährigen unter Aufsicht selbst Hand anlegen. Im großen Praktikumssaal des Instituts ging es, ausgestattet mit Kitteln und Schutzbrillen, um die Synthese von Malachitpulver. Maj-Britt aus Braunschweig und Chiara (Nienburg) setzten die Anweisungen für das Experiment akribisch um. Beide haben an ihrem jeweiligen Gymnasium den Leistungskurs Chemie belegt und beide wissen schon, wie es nach der Schule weitergehen soll: „Wir wollen etwas Naturwissenschaftliches studieren.“
Die fachliche Orientierung der beiden Schülerinnen steht exemplarisch für alle Seminarteilnehmer. Sie sind fasziniert von der Welt der Chemie. Aufmerksam verfolgte die Gruppe auch die Vorlesungen von Professor Andreas Schmidt über Lösungsstrategien für Aufgaben in der Organischen Chemie und von Privatdozent Dr. Jörg Adams zur Herangehensweise innerhalb der Physikalischen Chemie. Nach der Theorie galt es die Erkenntnisse anhand praktischer Übungen zu verdichten.
Um den Jungforschern auch die Möglichkeiten von Chemikern in der Industrie aufzuzeigen, rundete ein Unternehmensbesuch in Langelsheim das Angebot ab. Bei der Rockwood Lithium GmbH - einem der größten Produzenten von Lithiumrohstoffen - nahmen die Jugendlichen Einblick in die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien. Sie kommen in Handys und Elektroautos zum Einsatz oder werden in handelsüblichen Batterien für Elektrogeräte verwendet.
„Das Seminar ist gut gelaufen, Teilnehmer von insgesamt neun weiterführenden Schulen waren dabei“, resümierte Stephanie Eilers. Übernachtet hatte die Gruppe in Verbindungshäusern. „Ich bin mir sicher“, ergänzte die Chemikerin, „dass ich einige von ihnen später als Erstsemester an der TU Clausthal wiedersehe.“
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