Große Freude an der TU Clausthal: Am 28. Juni hat der Ausschuss für Haushalt und Finanzen des Niedersächsischen Landtags auf seiner 21. Sitzung die Mittel für den ersten Bauabschnitt des Chemie Campus Clausthal freigegeben. Darunter fällt der Neubau eines zweigeschossigen Praktikumsgebäudes und die Sanierung des Horst-Luther-Hörsaal-Gebäudes in einem Gesamtumfang von rund 38 Millionen Euro. Die vorbereitete Ausschreibung für das größte Bauprojekt an der TU Clausthal seit Jahrzehnten kann damit aktiviert werden. Mit ersten Tiefbauarbeiten soll noch in diesem Jahr begonnen werden, der Start der Hochbauarbeiten erfolgt 2024. Im Chemie Campus Clausthal wird die Universität durch Umzug und Umbau all ihre chemischen Institute an einem Ort zusammenfassen. Hinzu kommen das neue Praktikumsgebäude und die Sanierung des Hörsaalbaus.
Minister Mohrs sieht attraktive Bedingungen für Studierende
Falko Mohrs, Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur, freut sich mit der TU Clausthal: „Kreislaufwirtschaft bedeutet weit mehr als klassisches Rohstoff-Recycling, und die Chemie ist mit der Entwicklung moderner Nanomaterialien und innovativer Energiespeicher ein wichtiger Bestandteil. Denn es geht insbesondere darum, unsere Zukunft nachhaltig zu gestalten und den Lebenszyklus von Produkten zu verlängern. Die chemischen Institute an der TU Clausthal zu modernisieren, auszubauen und zu einem Chemie Campus zusammenzuführen, ist eine wichtige Investition in den Hochschulstandort und bietet attraktive Bedingungen für Studierende.“
„Eine ganz wichtige Entscheidung für die TU Clausthal und ihre strategische Ausrichtung, denn der Chemie Campus ist ein zentraler Baustein unseres Zukunftskonzeptes und die Chemie eine Schlüsselwissenschaft für all unsere Forschungsfelder“, stellt die geschäftsführende Universitätspräsidentin Prof. Heike Schenk-Mathes heraus. „Getreu unserem Leitthema Circular Economy, ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft, werden wir in diesem Großprojekt auch vorhandene Ressourcen wie Bestandsgebäude nutzen.“
Chemie Campus Clausthal wird ein Highlight
„Die Freude, dass es jetzt mit dem Bauen losgehen kann, ist riesengroß. Der Chemie Campus Clausthal wird an zentraler Stelle auf unserem Campus ein echtes Highlight werden“, sagt Irene Strebl. Als hauptberufliche Vizepräsidentin der Universität ist sie auch für Gebäude und Liegenschaften zuständig. Die Idee, alle chemischen Institute der Universität an einem Ort zu bündeln, gibt es schon seit einigen Jahren. Denn die Anorganische Chemie der TU, die sich in einem denkmalgeschützten, stark sanierungsbedürftigen Gebäude aus dem Baujahr 1925 befindet, benötigt dringend eine neue Heimat. Im Jahr 2019 war der Antrag für den Chemie Campus überarbeitet und neu eingereicht worden. „Wir sind wirklich dankbar für die Unterstützung des Wissenschaftsministeriums und dafür, dass das Land eine solche Summe bei uns in Clausthal investiert. Das ist auch ein Commitment für die TU und die Region“, unterstreicht Frau Strebl.
Im geplanten zweiten Bauabschnitt, der Umbau und Sanierung des Instituts für Organische Chemie sowie die Integration der Anorganischen Chemie umfasst, wird nochmals eine mittlere zweistellige Millionensumme verbaut werden. Über diese Mittel entscheidet der Ausschuss für Haushalt und Finanzen 2024.
Neben Forschung und Transfer kommt der neue Clausthaler Chemie Campus insbesondere den Studierenden zugute. „In 78 Prozent aller Bachelorstudiengänge an der TU Clausthal ist die Chemie Bestandteil des Curriculums“, betont Vizepräsidentin Strebl die Schlüsselrolle der Disziplin. Mit ihrer Ausrichtung auf Materialchemie verfügt die Chemie der TU Clausthal zudem über ein Alleinstellungsmerkmal in Niedersachsen. Im Umsetzungsbericht zur Forschungsevaluation der Chemie von 2020 hatte die Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen die Entwicklung insgesamt positiv bewertet und die Planung für Sanierung und Neubau, also den Chemie Campus Clausthal, ausdrücklich befürwortet.
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