Altmaier, selbst Sohn eines Bergmanns, zeigte sich mit den Problemen der Erdölbranche durchaus vertraut. Zum nicht unumstrittenen Fracking gab der Minister zu bedenken, dass gerade in Niedersachsen noch Angst vor dieser neuen Technologie bestehe. Er plädierte allerdings dafür, Probebohrungen auszuweiten. Mit den anwesenden Experten verständigte er sich darauf, sich für mehr Aufklärung über Risiken der Bohrtechnik einzusetzen. Schließlich sei es in den vergangenen 50 Jahren bei mehr als 300 Bohrungen in Niedersachsen nie zu Unfällen oder Komplikationen gekommen, informierten die Wirtschaftsvertreter aus Celle. Der Standort ist das Zentrum der deutschen Bohrindustrie und verfügt damit auch über umfangreiches Know-how auf dem Gebiet der Geothermie.
Nach dem Gespräch nutzte Altmaier die Möglichkeit, am Drilling Simulator selbst eine Bohrung zu simulieren. Interessiert an den technischen Eigenschaften der beeindruckenden Forschungsanlage, „bohrte“ sich der ehemalige Bundesumweltminister durch unterschiedliche Gesteinsschichten. Im DSC - dem zwölf Beschäftigte umfassenden und von Professor Joachim Oppelt geleiteten Forschungszentrum der TU Clausthal - verbinden die Wissenschaftler die Bohrtechnik mit der Simulationstechnik.
Ziel dieser Forschungsaktivitäten ist es, das Bohren - gerade auch in Hinblick auf Geothermie als regenerative Energiequelle - kostengünstiger und sicherer zu gestalten. Celle wurde aufgrund der Fachkompetenz der ansässigen Unternehmen als Standort für dieses Forschungsvorhaben ausgewählt. Denn, da waren sich Altmaier und die geladenen Führungskräfte einig, die neuen Technologien für die zukünftige Energiegewinnung gehört in die Hände von Fachleuten. „Wir wollen nicht verlieren, was über Jahrzehnte aufgebaut wurde“, so der 59-jährige Minister.
Kontakt:
TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904
E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de