Begrüßt von Professor Gunther Brenner, dem Vizepräsidenten der TU Clausthal für Studium und Lehre, sowie vom CZM-Vorstand ließ sich die Bundesministerin für Bildung und Forschung bei einem Rundgang durch die Einrichtung aktuelle Forschungsprojekte erläutern. Zufrieden nahm der hohe Besuch aus Berlin dabei zur Kenntnis: Zur jährlichen Grundfinanzierung des Forschungszentrums von 600.000 Euro kommen in 2017 rund zwei Millionen Euro an Drittmitteln hinzu. Und neben Wirtschaftsunternehmen der Region zählen zu den Kooperationspartnern Global Player. Insgesamt 33 Beschäftigte setzen am CZM die Projekte um, die beispielsweise in den Bereichen Automobilbau, Luftfahrttechnik, Medizintechnik und Recycling angesiedelt sind. Ergänzend zu den Erläuterungen der CZM-Vorstandsmitglieder und Clausthaler Professoren Volker Wesling, Gerhard Ziegmann und Wolfgang Maus-Friedrichs ließ sich die promovierte Mathematikerin Wanka viele Details auch direkt von den wissenschaftlichen Mitarbeitern erklären.
Die zweite Hälfte ihres Termins an der TU Clausthal nutzte die Bundesministerin, um mit Uni-Angehörigen zu diskutieren. Zum Auftakt hielt die 66-Jährige ein Impulsreferat: „Deutschland ist ein verhältnismäßig kleines Land, in dem nur ein Prozent der Weltbevölkerung lebt. Zugleich ist es aber die viertstärkste Industrienation.“ Basis dafür seien die deutsche Ingenieurkunst, Einfallsreichtum und hoch qualifizierte Fachkräfte. Dies gelte es im Rahmen der High-Tech-Strategie des Bundesforschungsministeriums weiter zu fördern. Themengebiete wie etwa Digitalisierung, nachhaltiges Wirtschaften, Energie sowie Mobilität stünden dabei im Blickpunkt, aber auch Rohstoffe und Ressourceneffizienz seien zu nennen.
„Ganz entscheidend für die Zukunft der Ingenieure hierzulande ist gute Lehre“, sagte Wanka vor den rund 50 Gästen, darunter zahlreiche Professoren und Studierende. Vor einigen Jahren sei deshalb der „Qualitätspakt Lehre“ auf den Weg gebracht worden, der das Niveau der universitären Lehre und die Wertschätzung dafür erhöht habe und auch weiter erhöhen werde. Auf die Frage nach einer Vereinheitlichung von Studiengängen über Bundesländergrenzen hinweg um Niveauunterschiede auszugleichen, sprach sich die Bildungsministerin dagegen aus: „Man muss an Hochschulen auch Individualität zulassen.“
Nach eineinhalb Stunden ging Wankas Besuch im Oberharz, der von Clausthaler Studierenden initiiert worden war, zu Ende. „Die TU Clausthal ist ein wichtiger Standort. Ich bin schon als niedersächsische Wissenschaftsministerin immer gern hier gewesen“, betonte sie. Seit zwölf Jahren war es der erste Termin einer Bundesministerin für Bildung und Forschung in Clausthal. Im September 2005 war Edelgard Bulmahn zu Gast gewesen. Damals standen Forschungsthemen wie Tiefenentsorgung gefährlicher Substanzen und Lasertechnologie im Fokus.
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Video-Server: Johanna Wanka zu Besuch im CZM
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