Moderiert hatte die Veranstaltung ZDF-Journalistin Petra Gerster. „Sehr groß, sehr feierlich, sehr schön“, umschrieb Caroline Maas die Zeremonie. Die Diplom-Geologin aus Clausthal, die das Projekt „familiengerechte Hochschule“ an der TU mitbetreut, hatte Vizepräsidentin Schwarz nach Berlin begleitet. Ebenfalls mit dabei: die zehn Wochen alte Greta. „Sie war der jüngste Gast der Feier“, stellte Caroline Maas in Bezug auf ihre Tochter fest. Auch bei der Verleihung ging es familiär zu. „Ach, da kommt ja das kleine Clausthal“, empfing Ministerin von der Leyen, die sich im Harz gut auskennt, mit nett gemeinten Worten die TU-Vizepräsidentin.
„Familiengerechte Hochschule“ - was steckt hinter der Initiative, die auf die Hertie-Stiftung zurückgeht? Die mitmachenden Universitäten helfen, dass Mutter - und Vater - sein und beruflich aktiv sein keine Gegensätze bilden. Das verliehene Zertifikat gibt den Unis die Möglichkeit, ihre kinderfreundliche Politik öffentlichkeitswirksam darzustellen.
Natürlich müssen die teilnehmenden Hochschulen Voraussetzungen schaffen. An der TU Clausthal, an der rund 30 Prozent der Studierenden und Beschäftigten Frauen sind, ist schon einiges geschehen: Gleitzeit, Ausgleichsregelungen für Beschäftigte, die sich um Kinder kümmern, und Berücksichtigung der Familien beim Verwenden von Studienbeiträgen. Vieles ist zudem in Planung, etwa ein regelmäßiger Kindertag. Ein solcher „KidsDay“ findet am 2. Juli in der Mensa statt. Vizepräsidentin Schwarz wird dort einen Vortrag (15.30 Uhr) über die Inhalte der familiengerechten Hochschule halten.
„Es sind neue Zeiten angebrochen - familienfreundliche Zeiten. Immer mehr Unternehmen erkennen, dass eine familienbewusste Personalpolitik ein Erfolgsfaktor für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit ist“, erklärte Ursula von der Leyen. Die ausgezeichneten Unternehmen und Hochschulen nannte sie „klasse Vorreiter“. Neben der Bundesfamilienministerin ist auch Wirtschaftsminister Michael Glos Schirmherr der Aktion, die es seit der Jahrtausendwende gibt.
Insgesamt beteiligen sich daran bisher Firmen und Hochschulen mit 813.000 Beschäftigten bzw. 586.000 Studierenden. Das größte Unternehmen ist die Deutsche Bank mit 26.500 Arbeitnehmern, die TU Clausthal zählt 3000 Studierende und mehr als 1000 Beschäftigte. „Familien sind nicht nur Privatsache oder Sache des Staates, sondern auch Sache des Arbeitgebers“, sagte der Vorsitzende der Hertie-Stiftung, Michael Endres. Die kleine Greta aus Clausthal kann solche Sätze zwar noch nicht verstehen, aber sie wird sie sicher eines Tages gutheißen.
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