In seinem Beitrag spannte Professor Dix den Bogen von Edgar Allen Poes „Doppelmord in der Rue Morgue“ bis hin zur neuesten Entwicklung der Künstlichen Intelligenz: dem Programm Libratus, das exzellent Poker spielen und sogar perfekt bluffen kann. Der Titel seines Vortrags lautete „Von Holmes zu Watson oder Zu welchem Ende studiert man Künstliche Intelligenz“. Die Wortwahl spielte auf die Formalisierung der Schlussweisen in Kriminalromanen an (wie kann man das Schlussfolgern von Holmes & Co. modellieren?) und auf den Erfolg des Computerprogramms Watson. Dieses Programm aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz, benannt nach dem ersten IBM-Präsidenten Thomas J. Watson, hatte in der US-amerikanischen Quizshow „Jeopardy“ gleich zwei menschliche Stars der Quiz-Szene besiegt.
Am Beispiel der Entwicklung der KI, ihren vielen Misserfolgen, aber auch der jüngsten Erfolge durch „Deep Learning“ - eine selbstlernende Software triumphierte über menschliche Profis im Brettspiel Go - stellte Dix zudem seine eigenen Forschungen vor. Der Informatiker arbeitet im Bereich der Multiagentensysteme. Dabei handelt es sich um Systeme aus mehreren Einheiten, Software-Agenten oder auch menschliche Agenten, die kollektiv ein Problem zusammen lösen.
Neben den neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet immer intelligenter werdender Maschinen blickten die Gäste aus Braunschweig und Hannover in Clausthal auf Forschungshistorie. So berichtete Altrektor Professor Georg Müller der Gruppe, mit dabei auch TU-Präsident Professor Thomas Hanschke, während einer Exkursion durch die Stadt über Nobelpreisträger Robert Koch und Oberbergrat Julius Albert. Koch, der Begründer der modernen Bakteriologie, hatte seine Kindheit und Jugend einst in Clausthal verbracht. Und Albert erfand 1834 im Oberharz das Drahtseil, das auch heute noch aus dem technischen Alltag in aller Welt nicht wegzudenken ist.
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