Bohrhammer-Projekt mit 1,1 Millionen Euro gefördert

Die Forschung an dem Projekt „Optimierter Bohrhammer mit Spülungsantrieb für Hartgestein in der Geothermie“, kurz OBH, ist abgeschlossen worden.

Das von Professor Joachim Oppelt vom Institute of Subsurface Energy Systems (ITE) geleitete Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit fast 1,1 Millionen Euro gefördert.

Im Bergbau sind die mit Druckluft angetriebenen Untertagehämmer aufgrund des damit erzielbaren hohen Bohrfortschritts weit verbreitet. Da aber in größerer Tiefe Wasser in das Bohrloch laufen kann, versagen diese schnell und sind dann nicht geeignet. Tiefbohrungen sind grundsätzlich mit sehr hohen Kosten verbunden, weshalb die Methode des Hammerbohrens in hartem Gestein wesentliche Vorteile bringen würde. Ziel des Projektes OBH ist also die Entwicklung eines spülungsangetriebenen Bohrhammers, durch den tiefe Geothermiebohrungen im Hartgestein wirtschaftlicher werden sollen. Schlagende Bohrverfahren sind hier deutlich effektiver als konventionelle schneidende oder kratzende Verfahren. Mit den Erkenntnissen können Projekte zur Gewinnung von Erdwärme, also grüner Energie, eher realisiert werden. Da die meisten Hämmer bisher mit Luft arbeiten, soll zudem nachgewiesen werden, dass das Konzept eines mit Bohrspülung angetriebenen Bohrhammers ebenso wirksam und realistisch ist.

Die Energie zum Betreiben des Bohrhammers wird direkt aus der kinetischen Energie der Bohrspülung gewonnen. Die ersten Versuche der Forscherinnen und Forscher vom ITE fanden am Drilling Simulator Celle (DSC) im Hardware-Simulator statt. Dort wurde mit einem Prototyp zunächst horizontal in eine Gesteinskammer gebohrt. Danach fanden drei Wochen lang Experimente mit dem entwickelten Bohrwerkzeug im 30 Meter tiefen Versuchsschacht am ITE statt. Mithilfe dieser Versuche, konnte bisher vor allem nachgewiesen werden, dass der Bohrhammer einen hohen Bohrfortschritt im Hartgestein erreicht, mit herkömmlicher Bohrspülung betrieben werden kann und mit MWD-Systemen im Bohrstrang kompatibel eingesetzt werden kann. 

Kontakt:
TU Clausthal
Nadine Kaiser
Telefon: +49 5323 72-3952
E-Mail: nadine.kaiser@tu-clausthal.de

Menschen in einer Werkstatt

Das Team um Erik Feldmann (links) und Michel Bannenberg (2. von rechts) forschte an dem verbesserten Bohrhammer. Foto: Kaiser