Besuch in Clausthal: Prof. Dagmar Schipanski lobt NTH-Idee

Clausthal-Zellerfeld. „Gerade für eine kleine Universität wie Clausthal ist es wichtig, sich zu vernetzen. Deshalb ist die Idee der Niedersächsischen Technischen Hochschule (NTH) sehr gut.“ Professor Dagmar Schipanski, Präsidentin des Thüringer Landtags und neues Präsidiumsmitglied der NTH, bestätigte den Oberharzern bei einem Besuch, mit dem Univerbund den richtigen Weg zu gehen.

Seit dem 13. August gehört die hochkarätige Wissenschaftlerin zum Leitungsgremium des neuen Hochschulverbundes. In Clausthal hatte TU-Präsident Professor Thomas Hanschke der Delegation um Frau Schipanski, darunter auch Bundestagsmitglied Dr. Hans Georg Faust, zunächst die geschichtliche und strukturelle Entwicklung der Clausthaler Hochschule aufgezeigt. Vieles, was Dagmar Schipanski hörte, kam der einstigen Rektorin der TU Ilmenau (1995/96) bekannt vor: „Zwischen Clausthal und Ilmenau gibt es Parallelen. Kleine Hochschulen müssen sich immer präsentieren und Partner suchen, weil die eigene Kraft für Großprojekte oft nicht ausreicht“, sagte die frühere Vorsitzende des deutschen Wissenschaftsrates. Andererseits bestünden zwischen den beiden Technischen Universitäten auch Unterschiede. Während Ilmenau durch eine neue Autobahn einen Schub erlebt habe, sei Clausthal „verkehrstechnisch etwas abgeschnitten“, bemerkte Schipanski. „Hier müssten die Politiker vor Ort etwas tun.“

Lobende Worte fand sie für das umfangreiche Sportangebot der Harzer Universität und den Freizeitwert des Mittelgebirges. „Viel mehr als vor 20 Jahren achten die Studierenden heute auch auf das Drumherum.“

Nach dem Umfeld richteten die Gäste ihren Blick auf das Studienangebot sowie insbesondere die drei hochschulübergreifenden Zentren der TU Clausthal. Professor Hans-Peter Beck, Chef des Energie-Forschungszentrums Niedersachsen (EFZN), berichtete von acht Start-up-Unternehmen, die in kurzer Zeit aus dem EFZN hervorgegangen seien. Im Zuge der aktuellen Diskussionen über den künftigen Energiemix hierzulande warnte der Experte: „Alles Schwarz-Weiß-Denken im Energiebereich wäre falsch.“ Professor Volker Wesling, designierter Vizepräsident für Forschung und Technologietransfer, skizzierte den Stand des Clausthaler Zentrums für Materialtechnik (CZM). Rund neun Millionen Euro sollen in naher Zukunft in die Baumaßnahme für das CZM investiert werden. Anschließend entwickeln die Wissenschaftler dort Materialkombinationen der Zukunft. Und Professor Gunther Brenner stellte das Simulationswissenschaftliche Zentrum (SWZ) vor. Im SWZ kooperiert die TU nicht mit den NTH-Partnern aus Braunschweig und Hannover, sondern mit der Universität Göttingen.

Zum Abschluss schaute sich die Gruppe, zu der auch Vertreter der regionalen CDU gehörten, das Institut für Maschinelle Anlagentechnik und Betriebsfestigkeit an. Professor Uwe Bracht stellte im sogenannten Virtual-Reality-Labor das Forschungsgebiet „Digitale Fabrik“ vor. Ausgerüstet mit 3D-Brillen schritten die Gäste durch virtuelle Fabrikwelten. Der Kommentar von Frau Schipanski zu den Eindrücken und der Detailtreue: „Sehr beeindruckend.“

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Prof. Dagmar Schipanski, hier im Institut für Maschinelle Anlagentechnik und Betriebsfestigkeit, machte sich ein Bild von der TU Clausthal.