Das vierköpfige Projektteam hat den Prototyp der App bereits im Rammelsberg dem Aufsichtsrat des Museums sowie den Grubenführern vorgestellt. „Das Feedback fiel positiv und hilfreich aus. Auch Ältere profitieren von den vielfältigen Informationen auf der App, die sich leicht aufs Handy laden lässt“, sagt Angela Binder, M.Sc. Neben der wissenschaftlichen Mitarbeiterin des Instituts für Bergbau bringen sich Sandra Nowosad und Clif Gekonde, beide studieren im Master „Mining Engineering“, sowie Informatikstudent Martin Nowosad in das innovative Projekt ein.
Der europäischen Gesellschaft fällt es schwer, den Bergbau als eine Zukunftsindustrie zu sehen. Zumal ein Branchenzweig, der Steinkohlebergbau, hierzulande zum Jahresende 2018 ausläuft. Bergbau umfasst aber die Gewinnung aller mineralischen Rohstoffe, also beispielsweise auch von Salzen, Kiesen und Erzen. Beim heutigen Abbau werden moderne Technologien – auch von der TU Clausthal entwickelt – genutzt und hohe Sicherheitsstandards erfüllt. Solche Aspekte werden in der bestehenden Ausstellung des Weltkulturerbes Rammelsberg, die den historischen Bergbau zeigt, bisher wenig aufgegriffen. „Diese Kommunikationslücke wird durch die neue, zukunftsgerichtete App geschlossen“, berichtet Sandra Nowosad, die aus Peru stammt. „Die Anwendung ist bisher in Deutsch und Englisch verfügbar“, ergänzt Kommilitone Clif Gekonde, der aus Kenia kommt.
International ist auch der Blickwinkel in der Applikation. Insgesamt 29 weltweite Fallbeispiele werden erläutert, aufgegliedert in sieben Themengebiete. Zum einen werden die Rohstoffe des Rammelsbergs betrachtet, dann geht es um Inhalte wie Bergbauverfahren und Bergbaumaschinen. Dazu gibt es die drei allgemeinen Themen Wettertechnik & Klimatisierung, Sicherheit & Gesundheitsschutz sowie Wasser & Energie. Und schließlich spielt die Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle.
Waren die drei Bergbau-Studierenden für die Inhalte zuständig, lag die technische Aufbereitung bei Informatikstudent Martin Nowosad. Es ist geplant, über das gesamte Areal am Rammelsberg QR-Code-Standorte zu platzieren. So kann die Zielgruppe der App, die Besucher des Welterbe-Standortes, in den einzelnen Ausstellungsgebäuden die aktuellen Aspekte der weltweiten Arbeitswelt Bergbau und deren Entwicklung entdecken. „Zudem kann die App in Ausbildungsaktivitäten des Welterbe-Bergwerks eingebunden werden“, erläutert Angela Binder.
Ermöglicht wurde die Glückauf-App durch den Erfolg im Hochschulwettbewerb „Arbeitswelten der Zukunft“. Rund 100 Projektvorschläge aus ganz Deutschland waren eingereicht worden. Nur 15 Kommunikationsideen wurden prämiert und erhielten zur Umsetzung eine Förderung. Der Wettbewerb wird von der Organisation „Wissenschaft im Dialog“ durchgeführt und geht zurück auf eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Verbunden damit ist das Ziel, Forschung auf interaktive Art und Weise verständlich zu machen. Dies wird nun als Ergänzungsangebot am Rammelsberg geschehen.
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