Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Dekarbonisierung, Transformation, CO2-Reduktion, grüner Wasserstoff und vor allem ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft (Circular Economy bzw. Circularity): Diese Themen treiben die TU Clausthal ebenso wie die Salzgitter AG, einer der führenden Stahl- und Technologiekonzerne in Europa, um. Angeführt von Gunnar Groebler, dem Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens, traf eine fünfköpfige Delegation der Salzgitter AG mit der geschäftsführenden Universitätspräsidentin Prof. Heike Schenk-Mathes und weiteren Professor:innen der TU Clausthal zusammen. Im Senatssaal der Hochschule stellten beide Seiten ihre Zukunftskonzepte vor und identifizierten dabei gleich mehrere Ansatzpunkte für mögliche Kooperationsprojekte.
Die Salzgitter AG will ihre Rohstahlproduktion im Rahmen des Programms SALCOS® (Salzgitter Low CO2 Steelmaking) auf eine nahezu CO2-freie Herstellung umstellen. Zentrale Elemente des Programms sind Strom aus erneuerbaren Quellen und dessen Einsatz in der Produktion von Wasserstoff mittels Elektrolyse. Dieser grüne Wasserstoff soll die Kohle ersetzen, die das Unternehmen derzeit im konventionellen Hochofenprozess verwendet. Ziel dieses gewaltigen Umgestaltungsprozesses ist es, die Entstehung von CO2 in der Stahlerzeugung von Beginn an zu vermeiden. „Insgesamt werden wir unseren CO2-Ausstoß so um 95 Prozent senken können. Damit leistet die Salzgitter AG einen starken Beitrag zur Dekarbonisierung der Industrie und der deutschen Klimaziele“, so Konzernchef Groebler.
„Ganz im Sinne unserer Mission Partnering for Transformation sehen wir verschiedene Anknüpfungspunkte, die Zusammenarbeit mit der TU im Bereich der Circular Economy noch weiter zu stärken“, ergänzte Ulrich Grethe, Vorsitzender der Geschäftsführung der Salzgitter Flachstahl GmbH und zuständig für das Programm SALCOS®. Grethe hat genauso wie Dr. Jens Traupe, zählte ebenfalls zur Delegation, in Clausthal studiert. Beide engagieren sich seit Jahren im Umfeld der Universität, Grethe als Vorsitzender des Vereins von Freunden und Traupe, der auch Honorarprofessor an der TU ist, im Vorstand des Vereins. Komplettiert wurde die Abordnung des Unternehmens von Dr. Benedikt Ritterbach, Leitung Forschung und Entwicklung, sowie Dr. Stefan Mecke, Projektsprecher SALCOS®.
Vielversprechende Anknüpfungspunkte
Die anwendungsbezogene Forschung an der TU Clausthal liefert zu zahlreichen Fragestellungen, die sich im Zuge des Transformationsprozesses des Konzerns ergeben, vielversprechende Anknüpfungspunkte: Darin stimmten Frau Prof. Schenk-Mathes und Prof. Daniel Goldmann, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Transformation, nach dem Treffen überein. Zuvor hatten beide die Forschungsfelder der TU Clausthal, an der die Circular Economy in Forschung, Lehre und Transfer das übergreifende thematische Dach bildet, vorgestellt. Prof. Goldmann vertiefte insbesondere die Aktivitäten der Universität innerhalb der „Circular Regions Initiative“. Südostniedersachsen besitzt in der EU eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet der Kreislaufwirtschaft.
Seitens der TU Clausthal brachten sich zudem Prof. Thomas Turek, dessen Expertise sich beispielsweise auf Energiespeichertechnologien und grünen Wasserstoff erstreckt, und Prof. Christine Minke mit ihrem Fachgebiet Kreislaufwirtschaftssysteme in den beiderseits inspirierenden Austauschprozess mit dem Industrieunternehmen ein. In dem Konzern sind weltweit mehr als 24.000 Mitarbeitende in rund 150 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften tätig.
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