Ausgründungen aus der Universität vorgestellt

Clausthal-Zellerfeld. Wie gelingt aus der Universität heraus der Sprung in die Selbstständigkeit? Insbesondere über dieses Thema informierte sich Almuth von Below-Neufeldt, niedersächsische Landtagsabgeordnete und wissenschaftspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, bei einem Besuch der TU Clausthal.

Den Anlass nutzte Professor Volker Wesling, Vizepräsident für Forschung und Technologietransfer und zugleich Direktor am Institut für Schweißtechnik und Trennende Fertigungsverfahren (ISAF), um zwei erfolgreiche Ausgründungen aus der Hochschule zu präsentieren und den Weg dorthin aufzuzeigen. Zunächst stellte er sein Haus als Beispiel eines typischen Clausthaler Maschinenbau-Instituts vor. Das ISAF steht für werkstofforientierte Fertigungstechnik. Bei einer Institutsführung, an der auch Universitätspräsident Professor Thomas Hanschke teilnahm, wurde unter anderem das Hochfrequenzschweißen erläutert. „Langfristiges Ziel sollte es sein“, erörterte Wesling, „eine geschweißte Verbindung mit den gleichen Eigenschaften zu bekommen, wie der Werkstoff selbst. Das käme allerdings einem wissenschaftlichen Durchbruch gleich.“

Einst im Institut für Schweißtechnik beschäftigt, wagte Peter Albers vor zwölf Jahren den Schritt in die Selbstständigkeit. „Es begann mit einem für 150 Mark gemieteten Raum auf der Tannenhöhe“, erinnert sich der Geschäftsführer der Albers Engineering GmbH, der an der TU Clausthal Maschinenbau studiert hat. Heute arbeiten in seinem Konstruktionsbüro ein halbes Dutzend Beschäftigte. Die Firma entwickelt Maschinen und Anlagen. Ihre Auftraggeber kommen sowohl aus der Region, etwa die Herzberger Papierfabrik, als auch aus aller Welt, wie der international tätige Mineralölkonzern Shell. Als der Maschinenbau Ende 2008 in die Krise geriet, entdeckte das Harzer Unternehmen ein neues Standbein, den Prüfgerätebau. „Die wichtigste Voraussetzung, um sich selbstständig zu machen: Man muss es wirklich wollen“, machte Albers deutlich.

Als zweite Ausgründung aus der Hochschule gewährte Dr. Dieter Burchards, der an der TU studiert und promoviert hat, Einblick in die Clausthaler Laser- und Werkstofftechnik GmbH. In dem Unternehmen, einem Automobilzulieferer, arbeiten 25 Beschäftigte. „Die Nähe zur TU, also die Zusammenarbeit mit der Werkstoff- und Schweißtechnik, waren 1993 für mich ausschlaggebend, die Firma in Clausthal-Zellerfeld zu gründen“, berichtete Geschäftsführer Burchards. Wer sich selbstständig mache, müsse etwas anbieten, was die Kundschaft wolle und es auf dem Markt so möglichst noch nicht gebe. Die Krise im Maschinenbau nutzte das Unternehmen, um Arbeitsprozesse und Räumlichkeiten zu optimieren. „Wir sind gut aufgestellt“, betonte Burchards, der sich in seinen Anfangsjahren vieles selbst erarbeitet hat.

Wer heutzutage mit einer Geschäftsidee aus der Universität heraus einen Betrieb aufbauen will, kann auf professionelle Hilfe setzen. Die Stabsstelle Technologietransfer und Forschungsförderung der TU Clausthal unterstützt Existenzgründungen im Rahmen ihres Gründerservice. Know-how erhalten die „Macher von morgen“ beispielsweise in der Ringvorlesung Existenzgründung oder beim Gründerstammtisch (www.tt.tu-clausthal.de/gruenderservice).

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TU Clausthal


Pressesprecher


Christian Ernst


Telefon: 05323 - 72 3904


E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Hochfrequenzschweißen vorgestellt (von links): Diplom-Wirtschaftsingenieur Henning Wiche, TU-Vizepräsident Professor Volker Wesling, Almuth von Below-Neufeldt und Universitätspräsident Professor Thomas Hanschke.