Die Unternehmen teilen sich die Arbeit zu gleichen Teilen: Während die technische Federführung bei der Firma Wiebe liegt, übernimmt die Firma Oetken die kaufmännische Leitung. Ulrich Pohland von der Firma Oetken berichtet: „Beide Firmen hatten sich gemeinschaftlich um den Auftrag beworben. So konnten wir den hohen Anforderungen gerecht werden und das beste Angebot machen.“ Eine besondere Herausforderung liege in der kurzen Bauzeit, die den Firmen zur Verfügung steht, wie Wiebe-Geschäftsführer Norbert Modersitzki sagt. Doch das Auftragsvolumen rechtfertige den Aufwand: „Dieser Auftrag ist sehr wichtig für uns: Er hilft, viele Arbeitsplätze zu sichern.“ Auch in die Harz-Region wird das Projekt ausstrahlen: „Wir werden viele Gewerke in die Region abgeben“, sagt Pohland. „Das werden vor allem Zulieferaufträge von Baumaterialien sein.“
Als ein wichtiges Projekt für Clausthal-Zellerfeld wertet Studentenwerksgeschäftsführer Graf das Bau- und Sanierungsvorhaben: „Das ist der erste Schritt, die Vision über die Entwicklung des Hochschulstandortes Clausthal-Zellerfeld zu verwirklichen.“ TU-Präsident Professor Dr. Edmund Brandt ergänzt: „Eine gute Ausbildung an einer Hochschule setzen die Studieninteressierten heute voraus. Die Studienrandbedingungen werden immer wichtiger beim Wettbewerb um die besten Studierenden.“
Sanierung als Anlass, gesteigerten Wohnkomfort herzustellen
Im Jahr 2003 hatte die Bauaufsichtsbehörde des Landkreises Goslar dem Studentenwerk Clausthal die Auflage gemacht, eine umfassende Sanierung der Wohnheime vorzunehmen. Das Studentenwerk nutze diese Gelegenheit, den Wohnkomfort und teils das optische Erscheinungsbild der Wohnheime zu verbessern, so Graf. „Neben den Brandschutz- und Sicherheitsmaßnahmen werden die Fußböden, die Nasszellen, aber auch die Elektroinstallation, die Wasserleitungen und die Heizungsstränge komplett erneuert. Alle Einzelapartments erhalten darüber hinaus eine Kochpantry mit Kühlschrank und Spülbecken.“
Innovative Durchführung und Finanzierung - Public-Private-Partnership
Durchgeführt und finanziert werden die Bauvorhaben nach Art eines Public-Private-Partnership (PPP)-Modells, sagt Michael Möller von der Firma Wiebe. PPP-Kooperationen sind langfristige, vertraglich geregelte Zusammenarbeiten zwischen der öffentlichen Hand und der Privatwirtschaft. Jeder Partner der Kooperation bringt dabei die erforderlichen Ressourcen zum gegenseitigen Nutzen ein, und die Projektrisiken werden gemeinsam getragen.
„Die private Seite übernimmt das Bauen und die Finanzierung. Das Studentenwerk zahlt anschließend über einen Zeitraum von 20 Jahren die Schulden ab“, so Möller. Diese Konstruktion habe den Vorteil, dass „dem Studentenwerk weiterhin die Gebäude gehören.“ An den Bau- und Sanierungsvorhaben ist auch das Land Niedersachsen beteiligt: Es fördert die Brandschutzmaßnahmen in den Sanierungswohnheimen bis zu einer Höhe von fünf Millionen Euro.
Kontakt
Jürgen Graf
Studentenwerk Clausthal
Gerhard-Rauschenbach Str. 4
38678 Clausthal-Zellerfeld
Tel.: 05323 - 72 7201
Email: juergen.graf@tu-clausthal.de
Internet: www.studentenwerk.tu-clausthal.de