Immer wenn der Präsident der TU Clausthal zu einer Sitzung außerhalb von Clausthal geladen ist, dann ist Peter Weiß gefragt. Er sorgt dafür, dass sein Chef pünktlich und sicher zu seinem Termin kommt. Und muss der Präsident mal nicht irgendwo hin, dann befördert Weiß Vizepräsidenten oder andere wichtige Vertreter der Hochschule. „Als ich 1997 angefangen habe, für das Präsidium zu fahren, klebten noch Spickzettel am Cockpit und ich hatte eine Straßenkarte auf dem Schoß“, erinnert sich Weiß. Inzwischen ist sein Dienstwagen mit einem Navigationsgerät ausgestattet, das er jedoch nur noch braucht, um nicht in Staus zu geraten. Die meisten Straßenkarten hat er jetzt im Kopf.
Zur TU Clausthal kam Weiß 1981 zuerst als Gärtner und LKW-Fahrer. Damals war noch sein Vater der Cheffahrer der TU. „Kurz vor seiner Pension durfte ich ihn schon mal am Wochenende vertreten“, berichtet Weiß. Schließlich fragte der damalige Rektor der TU, Professor Peter Dietz, den Filius, ob er seinem Vater nicht als Fahrer nachfolgen wolle. Begeistert stimmte der gelernte KFZ-Schlosser zu: „So eine Chance schlägt man nicht aus.“
Seine Dienstzeiten richten sich nach dem Kalender des Uni-Präsidenten und reichen schon mal von früh morgens bis spät abends. Zu Hause ist Weiß dann nur zum Schlafen. „Diese Arbeitszeiten haben schon die Ehe von so manchem Kollegen zerrüttet“, sagt der Vater einer Tochter. „Gott sei Dank habe ich aber eine sehr verständnisvolle Frau!“ Auch für Hobbies bleibt sehr wenig Zeit: So ist Weiß für seinen Traumjob nach über zwei Jahrzehnten aus der freiwilligen Feuerwehr Clausthal-Zellerfeld ausgetreten. „Wenn ich schon mal frei habe, dann verbringe ich die Zeit mit meiner Familie.“ Für mehr reiche die Energie oft nicht aus. Ab und zu muss er jedoch mal raus: „Dann fahre ich ganz gemütlich mit ein paar Freunden mit dem Motorrad in den Urlaub.“
Dem Präsidenten der TU, Professor Dr. Edmund Brandt, bleibt das große Engagement seines Fahrers nicht verborgen. Peter Weiß werde immer gern gefragt und habe immer selbstverständlich geholfen, so Brandt während der Feierstunde am 9. Februar im Senatssitzungssaal der Universität. „Er genießt die allergrößte Hochachtung in der ganzen Universität und ist ein sehr würdiger Botschafter der Hochschule.“
Obwohl Weiß so viel unterwegs ist: Einen anderen Beruf kann sich der leidenschaftliche Autofahrer nicht vorstellen. Und so will er „auf jeden Fall bis zur Rente“ weiter dafür sorgen, dass Präsidenten und Vizepräsidenten pünktlich und ausgeruht zu ihren Sitzungen kommen. Und wenn er dafür durch ganz Deutschland fahren muss.
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