Angebot an Gymnasiasten der Region: Frühstudium an der TU

Clausthal/Goslar. Früh übt sich: An der Technischen Universität Clausthal können interessierte Schüler schon vor dem Abitur mit einem Studium beginnen.

Dass die Idee des „Frühstudiums“ funktioniert, haben begabte Schüler des Goslarer Ratsgymnasiums in den vergangenen beiden Semestern bewiesen. Adrian Wehrmann, Robert Heumüller und Jaspar Pahl hatten ihren ersten Schein für die Vorlesung „Grundlagen der Programmierung“ bereits vor dem Abi-Zeugnis in der Tasche.

Begonnen hat das „Studentenleben“ für die Pennäler vor einem Jahr. Damals setzte sich ein Dutzend Gymnasiasten aus Goslar immer donnerstags nach der Schule in eine Vorlesung von Professor Niels Pinkwart. Nach den Worten des Clausthaler Informatikers sprechen für ein solches Juniorstudium viele Gründe: Das besondere Bildungsangebot ermöglicht Lernen auf hohem Niveau, bietet den Schülern einen Einblick in den Uni-Alltag und noch dazu die Chance, erste Leistungsnachweise für ein späteres Vollzeitstudium zu erlangen.

„Ich würde das Frühstudium, also einen Nachmittag pro Woche an der Uni verbringen, auf jeden Fall wieder machen“, sagte der 19-jährige Adrian Wehrmann. Zum einen hätten ihn die Vorlesungen auf den Gebieten der Informatik und Wirtschaftswissenschaften in seiner Studienentscheidung bestärkt: „Ich werde zum Wintersemester Informatik studieren.“ Zum anderen habe er in der Vorlesung jede Menge gelernt, betonte der Goslarer, der sein Abitur mit den Leistungskursen Mathe, Bio und Chemie gebaut hat. „Studienkollege“ Jaspar Pahl freute sich insbesondere darüber, „dass ich bei einem späteren Studium nun nicht mehr ins kalte Wasser geschmissen werde. Durch das Frühstudium weiß ich genau, was mich an einer Uni erwartet. Wenn man sich reinhängt, kann man es schaffen.“

Auch die Clausthaler Dozenten empfinden die Gymnasiasten im Hörsaal als Gewinn. „Sie sind belebend für die Vorlesung, haben clevere Fragen gestellt und sehr gute Prüfungsleistungen gezeigt“, sagte Professor Andreas Rausch vom Institut für Informatik bei der Übergabe der Scheine in der Aula der Goslarer Schule. Durch den Abiturstress sind zwar erwartungsgemäß nicht alle Schüler die gesamte Zeit dabei geblieben, „aber diejenigen, die bis zum Ende durchgehalten haben, lagen bei der Klausur unter den besten 15 Prozent. Respekt“, betonte Rausch.

Sabine Guse, die das Projekt Frühstudium als Schulfachliche Koordinatorin am Ratsgymnasium betreut, merkte nach dem ersten Jahr ebenfalls an: „Das Experiment hat gut geklappt.“ Und der stellvertretende Schulleiter, Studiendirektor Hans-Peter Dreß, ergänzte: „Ein Ziel der Oberstufe ist es, die Schüler auf die Studierfähigkeit vorzubereiten. Insofern bekommt auch die Lehrerschaft durch das Frühstudium eine wichtige Rückmeldung.“ Für das kommende Semester können sich Schüler des Ratsgymnasiums - das gilt auch für alle Jugendlichen der Region ab der 11. Klasse - wieder für ein Frühstudium in Clausthal einschreiben. Gebühren müssen die Youngster nicht bezahlen, sogar Fahrtkosten können erstattet werden. Wer Lust hat, sollte sich möglichst bald an der Uni melden, denn am 19. Oktober beginnt die Vorlesungszeit.

Weitere Informationen:


www.studienzentrum.tu-clausthal.de/studienberatung/fruehstudium-fuer-schueler-innen/

Kontakt:


TU Clausthal


Pressesprecher


Christian Ernst


Telefon: 05323 - 72 3904


christian.ernst@tu-clausthal.de

Die Schüler präsentieren ihre Scheine (v.l.): Professor Andreas Rausch, Studiendirektor Hans-Peter Dreß, Adrian Wehrmann, Jaspar Pahl und Professor Niels Pinkwart.