Alumni: TU baut Beziehung zu chinesischen Absolventen aus

Clausthal-Zellerfeld. Seit vier Jahrzehnten zieht es verstärkt chinesische Studierende in den Harz. Weit mehr als 1000 junge Menschen aus dem Reich der Mitte haben ihren Abschluss an der TU Clausthal gemacht, rund 500 sind im aktuellen Semester eingeschrieben. Damit bilden die Chinesen die größte internationale Gruppe. Um die vielen Kontakte zu den Ehemaligen zu verfestigen, wird demnächst der „Verein Chinesischer Alumni der TU Clausthal“ (VCAC) gegründet.

Dieses Ziel haben die gut 100 Teilnehmenden bekräftigt, die Ende Oktober eine Festveranstaltung zum deutsch-chinesischen Austausch in der Aula der TU besuchten. Viele Ehemalige, etwa Professorin Du Zhimin aus Chengdu, waren extra aus Asien angereist. „Unsere chinesischen Alumni sind Botschafter der TU Clausthal im Ausland und wertvolle Partner für unsere Institute und Absolvierenden, aber auch für Institutionen und Unternehmen aus der Region“, unterstrich Universitätspräsident Professor Thomas Hanschke in seiner Begrüßungsrede.

Bekanntester Clausthaler Absolvent aus China ist Professor Wan Gang. Der Minister für Wissenschaft und Technologie der Volksrepublik konnte nicht an der Veranstaltung im Oberharz teilnehmen. Stattdessen übermittelte er ein Grußwort, das Dr. Zhao Qinghua als Vertreter der chinesischen Botschaft in Berlin vortrug.

Wan Gang ließ darin mitteilen, dass zahlreiche Clausthaler Absolventen heute Präsidenten oder Vizepräsidenten von chinesischen Universitäten seien bzw. führende Positionen in Unternehmen oder Instituten innehätten. „Sie alle fungieren als Brücke zwischen Deutschland und China in Wissenschaft, Technologie und Bildung.“ Zu seiner eigenen Zeit an der TU - Wan Gang promovierte zwischen 1985 und 1991 am Institut für Maschinenwesen - schrieb der Minister: Besonders das Bewusstsein für Innovationen und nachhaltige Entwicklung, das in Clausthal vermittelt worden sei, habe seine berufliche Entwicklung stark geprägt. Mit ihren Forschungsthemen wie neue Energien und Materialien, Umwelttechnologien sowie komplexe Systeme befindet sich die Universität laut Grußwort am Puls der Zeit. Daneben sei die Mentor-Beziehung, die im Oberharz von Dozierenden zu Studierenden gepflegt werde, ein großer Pluspunkt der TU. Wan Gang kündigte an, sich auch künftig für die Beziehungen zwischen China und Clausthal einzusetzen.

Diese Zusammenarbeit ist besonders in den vergangenen zehn Jahren aufgeblüht. Professor Michael Z. Hou, China-Beauftragter in Clausthal, skizzierte die Entwicklung: 2005 startete zwischen der TU und der Sichuan University der erste deutsch-chinesische Studiengang mit Doppelabschluss. Bis heute haben 200 Studierende des Fachs (Geoumwelttechnik) ihr Zeugnis erhalten. Zu acht ausgewählten chinesischen Universitäten unterhält die TU Clausthal heute intensive Beziehungen. Die Studierenden, die von dort in den Harz kommen, durchlaufen ein Auswahlverfahren und eine Sprachprüfung. Daneben sind Kooperationen in der Forschung entstanden, zum Beispiel die chinesisch-deutschen Energietage, die bereits zweimal in Goslar und einmal in Peking stattfanden. Die neueste Erfolgsmeldung ist erst wenige Tage alt. „Der Deutsche Akademische Austauschdienst“, berichtete Professor Hou, der die Festveranstaltung zusammen mit dem Alumni-Management der TU organsiert hatte, „hat gerade 60.000 Euro bewilligt, um ein Clausthaler Alumni-Netzwerk in China entstehen zu lassen.“

Kontakt:

TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904

E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Beim Anschneiden einer deutsch-chinesischen Torte auf der Festveranstaltung (von links): Universitätspräsident Professor Thomas Hanschke, Dr. Zhao Qinghua von der chinesischen Botschaft in Berlin und Professor Michael Z. Hou. Foto: Ernst