Altrektor feiert 90. Geburtstag

Mit einem Empfang hat die Technische Universität Clausthal den ehemaligen Rektor Professor Georg Müller gewürdigt, der die Geschichte der Hochschule in mehreren Büchern aufgearbeitet hat.

„Sie haben sich wahrlich um die TU Clausthal verdient gemacht: als Mineraloge, als Hochschulleiter und als ,Historiker‘ der Universität.“ Mit diesen Worten beglückwünschte Universitätspräsident Professor Joachim Schachtner den ehemaligen Rektor der Oberharzer Universität, Professor Georg Müller, zu dessen 90. Geburtstag. Aus diesem Anlass hatte die Hochschule eine Veranstaltung organisiert, die in Corona-Zeiten auf 30 Teilnehmende beschränkt bleiben musste. Die Reden fanden im Audimax, ein Empfang in der Geosammlung statt.

Professor Müller stand zwei Mal als Rektor an der Spitze der TU: von 1986 bis 1988 und von 1990 bis 1992. Die Zeiten als Prorektor mitberücksichtigt, gehörte er der Hochschulleitung von 1985 bis 1996 an. „Sie haben der Technischen Universität Clausthal nicht nur während Ihrer Zeit als Rektor den Stempel aufgedrückt, sondern durch Ihr historisches Interesse, Ihre Akribie und Ihre Begeisterung für die Geschichte und die Entwicklung unserer Hochschule insbesondere auch als Chronist“, unterstrich Professor Schachtner.

870 Kurzbiographien über Clausthaler Hochschullehrende

Zwei Werke stellte der Präsident dabei heraus: Im Buch „Vom Stahlhelm zum Hakenkreuz – Menschen und Vorgänge an der Bergakademie Clausthal in den zwanziger bis vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts“ arbeitete Müller die Zeit des Nationalsozialismus auf. Und im „Catalogus Professorum“ der Bergakademie und Technischen Universität legte der Altrektor ein Verzeichnis von 870 Kurzbiographien zu den Clausthaler Hochschullehrenden bis 1999 vor.

Das Interesse an Geschichte war bei Georg Müller auch durch seinen persönlichen Lebensweg gegeben. Geboren am 1. Oktober 1930 im brandenburgischen Luckau erlebte er noch die letzten Kriegstage mit und geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Nach jahrelanger Zwangsarbeit, unter anderem in Bergwerken am Ural, kehrte er erst 1955 nach Deutschland zurück. Nach dem sogenannten Spätheimkehrer-Lehrgang 1956/57 legte er in Göttingen das Abitur ab und studierte danach an der Universität Göttingen Mineralogie. Nach der Promotion 1962 arbeitete er an der Bundesanstalt für Bodenforschung in Hannover. 1966 folgte die Habilitation an der Universität Kiel.

Den Austausch mit der TU Bergakademie Freiberg gefördert

Im April 1970 kam Müller als Professor für Mineralogie und Petrographie in den Oberharz. An der Technischen Universität übernahm er die Leitung des Mineralogisch-petrographischen Instituts, das später in das Institut für Mineralogie und Mineralische Rohstoffe überging. Während der Jahre in der Hochschulleitung wurden etwa die Pläne für den Mensa-Neubau sowie die Übernahme des Kasernengeländes an der Tannenhöhe geschmiedet. Die Zahl der Studierenden erreichte im Wintersemester 1991/92 den damaligen Höchststand mit 4163. Nach der Wende brachte Professor Müller, der auch die Kooperation mit der Universität Ljubljana und die Zusammenarbeit mit Partnern in Brasilien pflegte, sein Know-how in den Austausch mit der TU Bergakademie Freiberg ein.

„Ich hatte eigentlich immer ein gutes Verhältnis zu den Studierenden“, blickte der Jubilar zurück. Dies bestätigten zwei ehemalige Studenten, die heute als Wissenschaftler an der TU Clausthal tätig sind, in ihren Reden. Professor Daniel Goldmann und Dr. Wilfried Ließmann dachten gerne an gemeinsame Vorlesungen, Exkursionen und Erlebnisse zurück. Als Geschenk seitens der Universität wurde dem ehemaligen Rektor ein Fotoalbum überreicht. Es lässt dessen fünf Jahrzehnte an der TU Clausthal gebührend Revue passieren.


Kontakt:
TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904
E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Eine Person gibt einer anderen ein Dokument

Altrektor Professor Georg Müller, der am 1. Oktober seinen 90. Geburtstag feierte, nimmt von Universitätspräsident Professor Joachim Schachtner ein Präsent entgegen. Aufgrund der Hygiene- und Abstandsregeln konnten an der Veranstaltung in Corona-Zeiten maximal 30 Gäste teilnehmen. Fotos: Ernst