Alternative zur Klausur: Tagungsformat als Prüfung

Clausthal-Zellerfeld. „Lehre gut und rede darüber!“, lautet das Motto der regelmäßigen Abendveranstaltung des Zentrums für Hochschuldidaktik (ZHD). Rund 30 Teilnehmende der TU Clausthal trafen sich jetzt im Seminarraum des Simulationswissenschaftlichen Zentrums, um sich über „Tagungsformate als Prüfungsleistungen“ zu informieren.

Die beiden vorgestellten Lehrformate sind an der TU Clausthal nicht unbekannt: Das „Forum Umwelt- und Energietechnik“ und der „SimDay“ wurden in den Jahren 2013 und 2014 mit Lehrpreisen bedacht und haben sich im Uni-Alltag etabliert. Die Besonderheit der Lehrveranstaltungen liegt in ihren praxisrelevanten Themen und der Integration von Partnern aus der Wirtschaft. Die universitären Prüfungen bekommen dadurch einen Praxischarakter, die Studierenden werden auf die Arbeitswelt vorbereitet und knüpfen erste Kontakte.

Den Anfang machte Dr. Sven Meyer vom Institut für Umweltwissenschaften, der das „Forum Umwelt- und Energietechnik“ erläuterte. Ziel der Lehrveranstaltung ist die Einbindung der Studierenden in die ingenieurtechnische „Community“. Dazu beschäftigen sich die Studierenden mit aktuellen Fragestellungen aus der Umwelt- und Energietechnik, beispielsweise mit der Kraftwärmekopplung, Energieeinsparung, Kraftwerkssystemtechnik oder Speichertechnologien. Nach intensiver Betreuung durch Institutsmitarbeiter präsentieren die Studierenden ihre Ergebnisse vor einem Publikum von Fachleuten aus Wissenschaft und Wirtschaft und diskutieren mit ihnen. Die Arbeit der Studierenden endet erst, wenn ihr Vortrag wissenschaftlich aufgearbeitet in der Schriftreihe veröffentlicht wird.

Professor Gunther Brenner vom Lehrstuhl für Strömungsmechanik, zugleich Vizepräsident für Studium und Lehre, stellte den „SimDay“ vor. Dieser Tag bildet den Abschluss einer Bachelor-Pflichtveranstaltung für verschiedene ingenieurwissenschaftliche Studiengängen, in der moderne Simulationsmethoden anhand praktischer Fallstudien vorgestellt werden. In einem abgestuften Prozess, der aus Vorlesungs- und Trainingseinheiten besteht, erlernen die Studierenden nicht nur den Umgang mit diesen Techniken, sondern üben zudem kollaboratives Arbeiten und das Präsentieren von Ergebnissen. Derzeit nehmen regelmäßig rund 150 Studierende daran teil. Die abschließenden Poster-Präsentationen am SimDay finden in Kleingruppen statt. Umrahmt werden sie von einen Impulsvortrag und der Kür des „Best Poster Awards“. Thematisch wurde oft mit dem Clausthaler Team „Green Voltage Racing“ zusammengearbeitet, indem mechanisch relevante Fragen zur Entwicklung eines Elektrorennwagens bearbeitet wurden.

Die Abendveranstaltung ist ein seit dem Wintersemester 2015/16 regelmäßig stattfindendes Kurzformat des Zentrums für Hochschuldidaktik. Darin bietet das ZHD den Lehrenden der TU Clausthal ein Forum, um regelmäßig Beispiele guter Lehre zu präsentieren und zu diskutieren.

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Zentrum für Hochschuldidaktik


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E-Mail: juergen.lars.sackbrook@tu-clausthal.de und


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Rund 30 Teilnehmende ließen sich von erfolgreichen Lehrformaten inspirieren. Foto: ZHD