Als NTH-Event in 2011 gestartet: Nun folgt vierte Tagung Geomonitoring

Clausthal-Zellerfeld. Veränderungen der Erdoberfläche können durch Erdbeben, Vulkanausbrüche oder Hangrutschungen ausgelöst werden, aber auch infolge menschlicher Eingriffe wie etwa durch Rohstoffgewinnung oder Straßenbau. Die Auswirkungen sind mitunter verheerend. Mit dem Überwachen solcher Bodenbewegungen beschäftigen sich die Teilnehmer der Tagung „Geomonitoring“, die am 5. und 6. März in der Aula der TU Clausthal stattfindet.

Wie aktuell das Thema ist, zeigte sich im Januar im österreichischen Linz. Nach starken Regenfällen war ein Hang oberhalb einer Straße massiv ins Rutschen geraten. Menschen blieben unversehrt, aber ein Einfamilienhaus war nicht mehr zu retten. Erst durch das sofortige Anschütten von 6000 Tonnen Schotter ließen sich weitere Rutschungen an dem Berg stoppen. Solche Unfälle bzw. Georisiken möglichst schon im Vorfeld zu identifizieren und so deren Auswirkungen zu reduzieren, ist das Ziel des Goemonitorings. Dazu werden Beobachtungsverfahren und Prozessmodellierung miteinander verknüpft.

„Unsere interdisziplinär ausgerichtete Konferenz stellt Messmethoden aus Geodäsie, Geotechnik und Geophysik sowie aus benachbarten Wissenschaften vor. Zur Integration der Ergebnisse und zur Beschreibung des komplexen Verhaltens von Geoobjekten werden für die Praxis relevante und anwendbare Modellierungsansätze präsentiert“, erläutert Professor Wolfgang Busch vom Institut für Geotechnik und Markscheidewesen (IGMC) der TU Clausthal. Das IGMC richtet die Tagungsreihe zusammen mit dem Institut für Geodäsie und Photogrammetrie der TU Braunschweig und dem Geodätischen Institut der Leibniz Universität Hannover aus.

Die Tagung versteht sich als Forum für Vertreter der Wissenschaft, Verwaltung und Industrie aus den Bereichen Geodäsie, Geologie, Geophysik, Bauingenieurwesen, Energie und Rohstoffe. Ihre Premiere feierte die Veranstaltung im März 2011, und zwar ebenfalls in der Aula der TU Clausthal. Damals war die Tagung das erste große Event der Niedersächsischen Technischen Hochschule (NTH) an der TU Clausthal. Die NTH, die Allianz der Universitäten in Braunschweig, Clausthal und Hannover, ist zum 31. Dezember 2014 ausgelaufen, die Geomonitoring-Veranstaltung lebt hingegen weiter. Nachdem ihre zweite Auflage 2012 an der TU Braunschweig und die dritte 2013 am Geozentrum Hannover stattfand, treffen sich die Geoexperten also nun zum vierten Mal. „Die Konferenz ist ein schönes Beispiel für die Nachhaltigkeit einer durch ein NTH-Verbundprojekt initiierten wissenschaftlichen Veranstaltung“, sagt Dr. Steffen Knospe (IGMC) aus dem Organisationsteam.

Zwei Tage lang stehen Fachvorträge zu den Themen Radarinterferometrie, Monitoringmethoden sowie Raumbezug und Copernicus-Dienste im Blickpunkt. Unterstützt werden die drei veranstaltenden Institute der Tagnung auch vom Deutschen Markscheider-Verein (DMV) und der Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement (DVW).

Weitere Informationen finden Sie hier.

Kontakt:

TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904

E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Illustration einer radarinterferometrisch (Fernerkundungsverfahren mittels Radartechnologie) gemessenen Bodensenkung. Grafik: Knospe