Die Ausstellung wurde im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche „Deutschland liest. Treffpunkt Bibliothek“ eröffnet, deren Schirmherr Bundespräsident Horst Köhler ist. Mitglieder der Clausthal-Zellerfelder Theatergruppe „Störstreifenfrei“ gaben aus diesem Anlass einen amüsanten Einblick in das Leben in der Bibliothek. Anschließend hielt Professor Michael Jischa einen interessanten Vortrag zu den „4 Gutenberg-Revolutionen“, an den sich eine lebhafte Diskussion anschloss.
Am Dienstagabend begeisterte die kabarettistische Lesung von Dr. Matthias Schlicht mehr als 120 Zuhörer im Lesesaal der Bibliothek. Schlicht, evangelischer Pastor und Dozent an der TU, unterhielt das Publikum mit heiteren, aber auch nachdenklichen Texten von Heine, Tucholsky, Kästner und Co, die er ebenso gestenreich wie kurzweilig vortrug. Als Überraschungsgast präsentierte sich „Marcel Reich-Ranicki“ dem Publikum. Torsten Nieland, Mitarbeiter von Dr. Schlicht an der TU Clausthal, imitierte den Literatur-Papst gekonnt.
Marcel Reich-Ranicki ist ein großer Fürsprecher von Büchern und demzufolge auch von Bibliotheken. Mit der Kampagne „Deutschland liest“ soll deren Rolle als unverzichtbare Bildungseinrichtung unterstrichen werden. „Meine Meinung ist: Bibliotheken gehören in Deutschland auf die politische Tagesordnung“, betonte auch der Bundespräsident. Wie wertvoll etwa die Clausthaler Universitätsbibliothek (UB) für den Oberharz ist, lässt sich anhand von Zahlen ablesen. So nutzten im Jahr 2007 rund 180.000 Besucher die Einrichtung, in deren Bestand sich ungefähr eine halbe Million Bände befinden.
Wer sich für Kinderbücher interessiert, ist in der Stadtbibliothek Alter Bahnhof gut aufgehoben. Dort endet die Aktionswoche der Clausthal-Zellerfelder Bibliotheken am Donnerstag, 30. Oktober, mit einem Familiennachmittag.
In zwei Jahren, 2010, feiert die UB ihr 200-jähriges Bestehen. Das heutige Gebäude im Feldgrabengebiet ist zwischen 1961 und 1963 errichtet worden. „Vor Baubeginn musste zunächst ein Teich trockengelegt werden“, berichtet Karin Wellner, die die aktuelle Ausstellung zusammengestellt hat. Ende der 80er Jahre erfolgte die Erweiterung. Zahlreiche Fotos und Dokumente im Foyer skizzieren die bauliche Entwicklung - geben aber auch Einblick in die damalige Diskothek.
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