Adrenalinstoß dank Bestleistungen im Praktikum

Clausthal-Zellerfeld. Auf einen Flug über die Rappbode-Talsperre mit Europas längster Doppelseilrutsche, der „Megazipline“, dürfen sich drei Studenten der TU Clausthal freuen. In der Lehrveranstaltung „Praktischer Betriebsfestigkeitsnachweis nach der Richtlinie des Forschungskuratoriums Maschinenbau (FKM)“ hatten sie am besten abgeschnitten. Das Praktikum des Instituts für Maschinelle Anlagentechnik und Betriebsfestigkeit (IMAB) fand im Sommersemester in Kooperation mit der Firma Piller statt.

Im April war das FKM-Praktikum mit dem zweiten Platz des Lehrpreises der TU Clausthal und 3500 Euro prämiert worden. Einer der Gründe für die Auszeichnung war der Ansatz, das Praktikum gemeinsam mit Unternehmen durchzuführen. „Auf diese Weise sollen zum einen die Aufgabenstellungen im Praktikum noch praxisnäher gestaltet und zum anderen der Kontakt zwischen Studierenden und der Industrie intensiviert werden“, erläuterte Diplom-Ingenieur Michael Wächter. Er hatte die Lehrveranstaltung zusammen mit Dr.-Ing. Christian Müller am Lehrstuhl von Professor Alfons Esderts konzipiert.

Die Idee begeisterte nicht nur die Jury des Lehrpreises. Auch Piller Power Systems aus Osterode, Marktführer im Bereich der unterbrechungsfreien Stromversorgungen für Großanlagen, war schnell für die Teilnahme zu gewinnen. Das im Praktikum verwendete Bauteil, für das ein Betriebsfestigkeitsnachweis zu erbringen war, ist das Blech aus dem Polrad eines Schwungmassenspeichers, einer sogenannten Powerbridge, gewesen.

Nachdem das Praktikum mit einer Mischung aus Vorlesung, Gruppenarbeit und Selbststudium in Clausthal begonnen hatte, schloss sich eine Exkursion der Teilnehmer zu Piller nach Osterode an. Geschäftsführer Dr. Detlev Seidel nahm sich für die Clausthaler Studierenden viel Zeit für eine lebhafte Vorstellung des Unternehmens und der Produkte. Danach folgte ein Rundgang durch die Produktion, moderiert von Diplom-Ingenieur Ralf Stäblein, der in der Konstruktionsableitung unter anderem für das Bauteil aus der Aufgabenstellung verantwortlich ist. Während der Führung konnten die Studierenden den Aufbau einer Powerbridge Schritt für Schritt nachvollziehen und erkennen, welche Aufgaben dem später zu untersuchenden Bauteil in der Anlage zukommen. Die konkrete Aufgabenstellung erhielten sie zum Abschluss der Exkursion.

Nach einer zweiwöchigen Bearbeitungszeit des Themas wurden die Berechnungsprotokolle der Studierenden ausgewertet. Im Anschluss an die Benotung durch die IMAB-Mitarbeiter zeigte sich der Industriepartner großzügig und stiftete, neben kleinen Aufmerksamkeiten für alle Teilnehmer, einen Flug mit der „Megazipline“ über die Rappbode-Talsperre für die drei besten Studierenden. Bei dem atemberaubenden Freizeiterlebnis wird viel Adrenalin freigesetzt.

Die Resonanz auf das Praktikum fiel sowohl bei den Teilnehmern als auch auf Seiten des Industrieunternehmens sehr gut aus. Professor Esderts dankte der Piller GmbH, insbesondere Dr. Seidel und Konstrukteur Stäblein, für die mit der Betreuung verbundenen Mühen und Kosten. Für die Lehrveranstaltung im kommenden Sommersemester hofft der Wissenschaftler auf einen ähnlich engagierten Partner.

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Studierende dürfen mit der Drahtseilrutsche über den Stausee fliegen (kl. Bild, v. links): Daniel Osorio Cardenas, Luca Braun und Jan Neesen, daneben Dipl.-Ing. Ralf Stäblein (Piller) und TU-Professor Alfons Esderts. Fotos: Blende2/Harzdrenalin, IMAB