Wie gelingt es uns, in der Zukunft industrielle Prozesse mittels digitaler Technologien und Innovationen nachhaltig zu gestalten? Das ist die zentrale Frage in Lehre, Forschung und Transfer am Center for Digital Technologies (DIGIT), einem Forschungszentrum der TU Clausthal in Kooperation mit der Ostfalia Hochschule in Wolfenbüttel. Mitte Juni besuchte der Minister für Wissenschaft und Kultur, Falko Mohrs, das Forschungszentrum und überreichte den Förderbescheid der NBank für das DIGIT-Projekt „5GCampusKIShuttle“ im Auftrag seines Kollegen Wirtschaftsminister Olaf Lies.
Vom Innovationsgeist, der im Bereich Digitalisierung und Nachhaltigkeit am Energie-Campus in Goslar herrscht, verschaffte sich Minister Mohrs einen persönlichen Eindruck. Gemeinsam mit dem örtlichen Landtagsabgeordneten Christoph Willeke (SPD) und der Goslarer Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner besuchte er das DIGIT und erhielt von dessen Vorstandsvorsitzenden Prof. Andreas Rausch und dem Team einen Überblick über aktuelle Forschungsprojekte, Gründungsvorhaben sowie das kooperative Studienprogramm der Ostfalia Hochschule und TU Clausthal, Digital Technologies. Mohrs zeigte sich beeindruckt und sieht im Innovationspotenzial, welches aus dem DIGIT hervorgeht, sowie in der Etablierung des Studiengangs am Standort Goslar wertvolle Chancen für die Stadt Goslar und die Region.
Campusnetze – Förderung von Funktechnologien für die Forschung
Den Abschluss des Besuchs bildete die Übergabe des Förderbescheids für das DIGIT-Projekt „5GCampusKIShuttle“, das die TU Clausthal und die Ostfalia zusammen umsetzen. Mohrs übergab den Bescheid, verbunden mit Grüßen seines Ministerkollegen Lies, an Prof. Rausch und Florian Pramme, der Prof. Gert Bikker (Ostfalia) vertrat. Beide Professoren werden das gemeinsame Forschungsprojekt leiten, welches mit rund 1,8 Millionen Euro durch die NBank gefördert wird.
Wissenschaftsminister Mohrs: „Mit der Förderung der Einrichtung einer 5G-Campusnetzinfrastruktur tragen wir als Land dazu bei, die anwendungsorientierte Entwicklung von digitalen, nachhaltigen Innovationen und Technologien sowie die Lehre am Forschungszentrum Center for Digital Technologies auf ein neues Level zu heben. Eine schnelle und zuverlässige Kommunikationsinfrastruktur ist die Grundlage für datenintensive Forschungsprojekte, den Einsatz mobiler Anwendungen und einen sicheren Wissenstransfer. Das Projekt ,5GCampusKIShuttle‘ zum autonomen Fahren und KI zeigt beispielhaft: Mit dem Einsatz von 5G-Technologie bereitet das DIGIT die Fachkräfte von morgen auf die Wertschöpfungssysteme der Zukunft vor und verdeutlicht seine Rolle als wichtiger Impulsgeber für die digitale Transformation industrieller Prozesse.“
„5GCampusKIShuttle“ – Forschung zu autonomem Fahren und KI
Der Aufbau des 5G-Campusforschungsnetzes kann nun am Ostfalia-Campus „Am Exer“ in Wolfenbüttel beginnen. Das Campusnetz bildet die Grundlage für das Projekt „5GCampusKIShuttle“, in dem Forschende beider Hochschulen ein 5G- und KI-basiertes CampusShuttle erforschen, entwickeln und erproben werden. Dabei spielt der neue Kommunikationsstandard 5G eine wichtige Rolle für zukünftige und bereits existierende innovative Anwendungen, wie das autonome Fahren. Die technische Infrastruktur des Netzes bildet die Grundlage für die Verarbeitung hoher Datenübertragungsraten, die durch umfangreiche Sensordaten, Umgebungsinformationen und Sicherheitsfunktionen innovativer 5G-Technologien erzeugt und gespeichert werden. Durch ein Testfeld mit dem 5G Forschungsnetz sollen künftige 5G-Technologien etabliert und erprobt werden.
Prof. Rausch und Prof. Bikker: „Das DIGIT nimmt hinsichtlich der Forschungskooperation beider Hochschulen im Bereich Digitalisierung und Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle ein. Wir freuen uns sehr, dass unser gemeinsamer Antrag für das Projekt ‚5GCampusKIShuttle‘ Früchte getragen hat und finanziell unterstützt wird. So können wir unsere gemeinsame Forschung im Bereich autonomes Fahren und der Kommunikation mit 5G, insbesondere im Hinblick auf die Digitalisierung des ländlichen Raums, voranbringen.“
„Wir freuen uns sehr über diese umfangreiche Förderung auf dem Gebiet der Mobilitätsforschung“, sagte Prof. Heike Schenk-Mathes, Präsidentin der TU Clausthal. „In das Verbundprojekt fließen die Bereiche KI, Elektromobilität, 5G Campusforschungsnetz, innovative Personen- und Warentransporte sowie die Umsetzung in Form eines Reallabors ein. Damit passt das Vorhaben, das gemeinsam mit der Ostfalia umgesetzt wird, bestens in das Forschungsprofil der TU Clausthal, genauer gesagt in unser Forschungsfeld Digitalisierung für eine nachhaltige Gesellschaft.“ Die Ostfalia-Präsidentin Prof. Rosemarie Karger: „Energie und Mobilität sind von hoher gesellschaftlicher und ökologischer Bedeutung und stellen wichtige Schwerpunkte in Lehre, Forschung und Transfer unserer Hochschule dar. Inter- und transdisziplinäre Ansätze sind dabei wichtige Schlüssel zum Erfolg. Wir freuen uns sehr, dass wir die gemeinsame Forschungsarbeit zwischen der Ostfalia Hochschule und der TU Clausthal durch die geplante 5G-Testinfrastruktur weiter intensivieren können.“