400.000 Euro für chinesisch-deutsche Forschergruppe

Clausthal-Zellerfeld/Daqing. Am Thema „Untergrundspeicherung von CO2 und Energie“ werden Clausthaler Wissenschaftler auch künftig zusammen mit Kollegen aus China arbeiten.

Mit rund 400.000 Euro fördern die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die vergleichbare Organisation in China (NFSC) bis 2013 eine Kooperationsgruppe beider Länder. Die Auftaktveranstaltung für das neue Forscherteam war die Konferenz, die die TU Clausthal mit dem Energie-Forschungszentrum Niedersachsen sowie auf chinesischer Seite mit der Sichuan University und dem Daqing Petroleum Institute Anfang Juli in Peking ausgerichtet hatte.

Im Zuge der künftigen Energieversorgung komme es darauf an, die Treibhausgasemissionen deutlich zu verringern, um dem Klimawandel entgegen zu wirken, hatte Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister zu Beginn der Tagung in Fernost gefordert. Damit das Treibhausgas CO2, das bei der Verwendung fossiler Brennstoffe anfällt, nicht zu sehr die Atmosphäre verschmutzt, könnte ein Teil im Untergrund gespeichert werden. Diese sogenannte CCS-Technologie gilt weltweit als wichtiges Forschungsfeld.

Die neue Kooperationsgruppe geht zurück auf das Chinesisch-Deutsche Zentrum für Energieforschung, das 2006 von den Universitäten Sichuan und Clausthal gegründet wurde. Folglich stellen beide Hochschulen in den Professoren Heping Xie (Sichuan) und Michael Z. Hou (Clausthal) die Koordinatoren für das Forscherteam. Insgesamt werden sich etwa 15 Wissenschaftler mit Doktoranden in die Gruppe einbringen.

Ziel ist es, eine internationale, öffentliche Kommunikationsplattform zur Untergrundspeicherung aufzubauen. Außerdem wird es gemeinsame Projekte, Untersuchungen und Konferenzen sowie den Austausch von Personal geben. Dabei soll sich die Arbeit nah an der industriellen Praxis bewegen. „Das ist in der Vergangenheit zwischen dem damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff und Chinas Forschungsminister Professor Wan Gang so verabredet worden“, berichtet Professor Hou.

Der Bezug zur Wirtschaft wurde bereits auf der jüngsten Konferenz in China deutlich. Im Rahmen einer Exkursion besuchten die Teilnehmer die Stadt Daqing. Die Ölfelder von Daqing sind die größten Erdölförderstätten in der Volksrepublik China. Gefunden wurden sie 1959, und noch heute ist die Ausbeute immens. So deckt das Gebiet um Daqing mehr als ein Viertel der chinesischen Erdölförderung ab. „Daqing bietet sich an, um konkrete chinesisch-deutsche Forschungsprojekte umzusetzen“, sagt Professor Kurt Reinicke, der Leiter des Clausthaler Instituts für Erdöl- und Erdgastechnik. Sein Institutskollege, Professor Leonhard Ganzer, habe bereits Interesse signalisiert.

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TU Clausthal


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Christian Ernst


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E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Erdölfelder von Daqing (v.l.): Professor Kurt Reinicke, Birgit Brockmann (hat an der TU Clausthal und der Sichuan University studiert) und Professor Michael Z. Hou.