17 „Diamant-Diplome“ im Weißen Saal verliehen

Clausthal-Zellerfeld. Ihnen zu Ehren hatten sich im Oberbergamt die Spitzen der Behörde, der Universität und der Stadt Clausthal-Zellerfeld versammelt: Im repräsentativen „Weißen Saal“ feierten 17 Absolventen der Bergakademie Clausthal, die 1957 ihren Abschluss gemacht hatten, ihr 60. Diplomjubiläum. Bei der Übergabe der Urkunden strahlten alle Jubilare eine große Zufriedenheit aus.

Blicken wir zurück: 1957 ist das Jahr, in dem der Satellit Sputnik ins All geschossen wird, der weltweit erste zivile Kernreaktor ans Netz geht und das Musical West-Side-Story uraufgeführt wird. In Clausthal befindet sich die Bergakademie seinerzeit „auf dem Weg in die Moderne“, erinnert sich Professor Ludwig Wilke. Der Bergbau-Experte, von 1976 bis 1978 Rektor der TU Clausthal, gehört zu den Absolventen von 1957. Stellvertretend für den Jahrgang hielt er auf der Feier eine Rede. Wilke rief beispielsweise ins Gedächtnis, dass die Studenten damals fast nur privat in Familien untergebracht waren: „Wir genossen eine sehr fürsorgliche Betreuung. Die Zimmerwirtinnen brühten uns früh morgens Kaffee auf und sorgten dafür, dass wir pünktlich um 7.30 Uhr zum Beginn der Lehrveranstaltungen erschienen.“

Wie bei Ludwig Wilke war der Clausthaler Abschluss für viele seiner Kommilitonen eine Art Karriere-Sprungbrett. Diplom-Ingenieur Gerhard Esfeld etwa wurde Hochofenchef bei den Stahlwerken Peine-Salzgitter. Drei Generationen seiner Familie haben inzwischen in Clausthal studiert. Dr. Wolfgang Hofmeister stieg zum Bergwerksdirektor auf. Und Diplom-Ingenieur Ernst Leonhard, der seit 25 Jahren in der Schweiz lebt und von dort anreiste, hat dank seiner Clausthaler Ausbildung auf dem Gebiet der Erdöltechnik die ganze Welt gesehen. Überdies bildete er sich an der Stanford University fort. Auch an der US-amerikanischen Elite-Uni wird er als Alumnus geführt. Aber seine Verbundenheit mit Clausthal ist nie abgerissen: „Ich habe immer Kontakt zur Hochschule gehalten, denn Clausthal ist etwas ganz Besonderes“, betonte der 85-Jährige.

Die Verbundenheit in der Berg- und Universitätsstadt stellte ebenfalls Andreas Sikorski, der Präsident des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), heraus: „Zwischen der Universität, der Stadt und dem Bergamt funktioniert die Zusammenarbeit.“ Zudem betonte Sikorski: „Bergbau findet in Deutschland auch in Zukunft statt.“ Daneben richteten Britta Schweigel, die Bürgermeisterin in Clausthal-Zellerfeld, und Dr. Jörg Pfeiffer, Schatzmeister im Verein von Freunden der Uni, Grußworte an die Gruppe und schwelgten mit den Jubilaren in nostalgischen Erinnerungen. Den Bogen in die Gegenwart schlug Materialwissenschaftler Dr. Leif Steuernagel im Festvortrag „Von Laika bis Alexander Gerst - Anwendung von Kunststoffen in der Luft- und Raumfahrt“. Momente der Entspannung bescherte wiederum das Harfenspiel von Elisabeth Gräfin von Spee, einer Studentin der TU.

Als Höhepunkt der würdevollen, sehr persönlichen akademischen Feierstunde, die Andrea Langhorst (Alumnimanagement) organisiert hatte, übergab Universitätspräsident Professor Thomas Hanschke die Urkunden zum diamantenen Diplom. Beim folgenden Imbiss in Vestibül und „Weißem Saal“ waren sich die Beteiligten einig: Die Veranstaltung ist Werbung für die TU Clausthal und sollte in gleicher Art und Weise in den Räumlichkeiten des LBEG fortgesetzt werden.

Anfragen für das kommende Jahr liegen bereits vor. Die Feierstunde ist für den 10. August 2018 geplant. Der Diplomjahrgang von 1958 wird gebeten, sich frühzeitig beim Alumnimanagement zu melden, Telefon 05323 72-2160.

Kontakt:

TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904

E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Im repräsentativen Weißen Saal des Oberbergamtes feierten die Clausthaler Hochschulabsolventen von 1957 ihr 60-jähriges Diplomjubiläum. Foto: Ernst