10 Jahre Recycling-Cluster REWIMET

Symposium zum Ressourcenmanagement am 25. und 26. August 2021 als Präsenzveranstaltung im Clausthaler Umwelttechnik Forschungszentrum geplant – auch Umweltminister Olaf Lies will dabei sein.

Die Begrenztheit natürlicher Ressourcen, die Wahrnehmung planetarer Grenzen und zunehmende ökonomische Zwänge schaffen ein Spannungsfeld, das alle gesellschaftlichen Bereiche vor neue Herausforderungen stellt. Für die Recyclingindustrie ergeben sich dadurch immense Chancen. Die zunehmend nachhaltig geprägten Ansprüche an Qualität und Mengen recycelter Materialien erfordern die Einführung neuer und ständige Verbesserung vorhandener Techniken. Megatrends wie Digitalisierung, Energie- und Mobilitätswende zwingen zum Umdenken.

Das diesjährige REWIMET-Symposium ist eine Jubiläumsveranstaltung, die in Präsenzform im Clausthaler Umwelttechnik Forschungszentrum (CUTEC) der TU Clausthal geplant ist. Sie beginnt mit einem Grußwort des Niedersächsischen Ministers für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, Olaf Lies. Die thematischen Schwerpunkte der Fachvorträge sind das Recycling von Gips, Metallen und Batterien.

Gipsrecycling ist eine dringende Aufgabe, die sich aus der Energiewende ergibt. Fällt der Gipsrohstoff aus der Entschwefelung der Kohlekraftwerke weg, fehlen der Gipsindustrie etwa 50 Prozent ihrer Rohstoffbasis. Der Abbau natürlicher Gipsvorkommen beeinträchtigt jedoch empfindliche Ökosysteme in Gipskarstgebieten. Ein Zielkonflikt zwischen Rohstoffgewinnung und Naturschutz? Lösungsmöglichkeiten werden auf dem Symposium intensiv diskutiert.

Die Rückgewinnung von Metallen erfordert individuell angepasste Strategien. Langlebige und großstückige Metallabfälle – zum Beispiel in Gebäuden – sind anders zu bergen und zu behandeln, als fein verteilte Metalle in Elektronikprodukten oder Bergbaurückständen. Die Nutzung digitaler Werkzeuge hilft bei der Bestandsermittlung, der Optimierung von Trennung und Sortierung, der Schrottdisposition bis hin zur Beprobung und Prozessführung in der Metallurgie.

Das Recycling von Li-Ionen-Batterien wird erst langsam Fahrt aufnehmen, denn die großen Mengen an Traktionsbatterien in Elektrofahrzeugen werden viele Jahre halten. Nach der ersten Nutzung im Fahrzeug bietet sich sogar noch eine Zweitnutzung an, welche die Lebensdauer verlängert. Gleichwohl sind die enthaltenen Metalle sehr wertvoll und lohnen die Rückgewinnung, wenn nichts anderes mehr geht. Die EU wird in der geplanten Batterieverordnung nicht nur Rückgewinnungsquoten, sondern sogar Wiedereinsatzquoten für Metalle in neuen Batterien festschreiben. Weitere Aufgabenfelder ergeben sich aus den sich verändernden Materialzusammensetzungen der Batterien und den Produktionsabfällen der Zellfabriken, die in den kommenden Jahren den Betrieb aufnehmen werden.

REWIMET

Ausgerichtet wird das Symposium vom REWIMET e.V. (Recycling-Cluster wirtschaftsstrategische Metalle), in dem die Technische Universität Clausthal zu den Gründungsmitgliedern zählt. Das Netzwerk aus Unternehmen, wissenschaftlich arbeitenden Institutionen und Gebietskörperschaften gibt es seit 2011. REWIMET fördert Wissenschaft und Forschung zur Entwicklung neuer Recyclingstrategien und -verfahren bis zur industriellen Umsetzung. Der Verein unterstützt die Ziele des Green Deal der EU und der Rohstoffstrategie 2020 der deutschen Bundesregierung zum Klima- und Umweltschutz. Nachwuchsförderung sowie die interdisziplinäre Zusammenarbeit sind als unterstützende Maßnahmen unverzichtbar. Die Mitglieder beschäftigen rund 46.000 Menschen und setzen jährlich etwa 9,5 Milliarden Euro um.

Weitere Informationen, auch zum Symposium:
https://www.rewimet.de

 

Kontakt
Dr. Dirk Schöps
Rewimet e.V.
Cluster Manager
E-Mail: dirk.schoeps@rewimet.de

Alte Batterien

Auch über Batterierecycling tauschen sich die Teilnehmenden auf dem Symposium zum Ressourcenmanagement aus. Das Thema wird in den kommenden Jahren im Zuge zunehmender Elektromobilität Fahrt aufnehmen. Foto: REWIMET