10 Jahre Kooperation Clausthal – Hochschule Nordhausen

Clausthal-Zellerfeld. Die Kooperation zwischen der Technischen Universität Clausthal und der Hochschule Nordhausen, in der unterschiedliche Hochschultypen über Bundesländergrenzen hinweg zusammenarbeiten, ist eine beispielgebende Erfolgsgeschichte. Dies haben zahlreiche Redner aus Wissenschaft, Politik und Verwaltung auf der Feierstunde zum 10-jährigen Bestehen der Partnerschaft im Clausthaler Senatssitzungssaal betont.

„Der Harz ist ein Lebensraum, der von politischen Grenzen geprägt ist. Mit ihrer Kooperation haben sich die Hochschule Nordhausen und die TU Clausthal auf den Weg gemacht, Brücken zu bauen”, beglückwünschte Matthias Jendricke als Landrat des Kreises Nordhausen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. „Wir sind stolz auf diese professionelle, strategische Allianz, mit der wir gemeinsam Verantwortung für die Wirtschafts- und Kulturregion Harz übernehmen”, unterstrich TU-Präsident Professor Thomas Hanschke. Amtskollege Professor Jörg Wagner aus Nordhausen sagte: „Zwei starke Hochschulen aus der Harzregion haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam neue Potenziale für Recycling sowie für Lehre und Weiterbildung zu erschließen.”

Begonnen hatte das Teamwork 2008 mit einem Erfolg bei der sogenannten kleinen Exzellenzinitiative. Im Programm „Profil und Kooperation – Exzellenzstrategien für kleine und mittlere Hochschulen” setzte sich der thüringisch-südniedersächsische Antrag „Hochschulregion Harz” als eines von bundesweit nur fünf Projekten durch. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft stellte 400.000 Euro bereit und dieselbe Summe legten die Wissenschaftsministerien aus Hannover und Erfurt noch obendrauf. Inhaltlich ging es um die Informatik und um Kooperationen in der Lehre. So ist Professor Christian Siemers seit dem 1. Mai 2008 außer in Nordhausen auch an der TU Clausthal beschäftigt. Studiengänge wurden aufeinander abgestimmt, kooperative Promotionen ermöglicht.

Vorzeigeprojekt „Recyclingregion Harz”

In der Folge rückte ein weiteres Thema in den Fokus: das Recycling. Gefördert vom Bundesforschungsministerium mit 2,8 Millionen Euro haben sich beide Hochschulen mit den Professoren Daniel Goldmann (TU) und Jürgen Poerschke (Nordhausen) an der Spitze einer nachhaltigen Industriegesellschaft verschrieben. Dazu prägten sie – analog zur Energiewende – den Begriff der Wertstoffwende. Im Zuge des Projektes „Recycling 2.0 – die Wertstoffwende” ist es gelungen, mit weiteren Partnern wie der Universität Magdeburg und der Hochschule Magdeburg-Stendal  die „Recyclingregion Harz” ins Leben zu rufen. Sechs Landkreise aus Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt sind beteiligt, außerdem Industriepartner. In Nordhausen ist ein Forschungszentrum für Wertstoffe und in Clausthal ein Sekundärrohstoffzentrum im Entstehen. Professor Goldmann möchte den Harz mit seinen uralten Traditionen in Bergbau und Hüttenwesen zum „Silicon Valley“ des Recyclings machen: „Weltweit gibt es wenige Regionen, in denen Ausbildung, Forschungskompetenz, industrielle Innovation und Engagement in dieser Weise zusammenfließen.”

Anerkennung für die Hochschulkooperation gab es auch vom Nordhäuser Oberbürgermeister Kai Buchmann sowie von Britta Schweigel, der Bürgermeisterin Clausthal-Zellerfelds. Universitätspräsident Hanschke fasste für alle Gäste zusammen: „Wenn kreative, engagierte Menschen zusammenfinden, dann sind unterschiedliche Hochschultypen, verschiedene Landkreise und Bundesländergrenzen kein Hindernis. Im Gegenteil. Hier wurde erkannt und richtungsweisend umgesetzt, dass Unterschiedlichkeit für alle Seiten eine befruchtende Wirkung entfaltet.”

 

Kontakt:
TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904
E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Die Präsidenten Professor Jörg Wagner (Hochschule Nordhausen, links) und Professor Thomas Hanschke (TU) mit den Urkunden zum 10-jährigen Bestehen der Kooperation. Foto: Ernst