1,4 Millionen Euro investiert: Elektrotechnik-Gebäude neu gestaltet

Clausthal-Zellerfeld. Die energetische Sanierung der Clausthaler Institutsgebäude im Campusgebiet Feldgraben schreitet voran. Mit einem Festakt ist am 29. April die Neugestaltung des Elektrotechnik-Gebäudes begangen worden. Inklusive einer Photovoltaikanlage des Instituts für Elektrische Energietechnik und Energiesysteme sind rund 1,4 Millionen Euro in die Baumaßnahme investiert worden.

Das heutige Institut für Elektrische Energietechnik und Energiesysteme (IEE) wurde 1962 als Institut für Elektrotechnik gegründet und feierte 2012 sein 50-jähriges Bestehen. Anlässlich der Technologietagung des Instituts, die alle drei Jahre als feste Veranstaltung von den Mitarbeitern gestaltet und ausgerichtet wird, hatte der Vizepräsident der TU Clausthal für Forschung und Informationsmanagement, Professor Andreas Rausch, die Sanierung der Außenfassade und des Dachs angekündigt. Im Frühjahr 2014 wurden die umfangreichen Arbeiten abgeschlossen. An der feierlichen Einweihung nahmen neben der Hochschulleitung und den Institutsbeschäftigten zahlreiche Vertreter aus Politik und Verwaltung teil.

Der Anlass bot Gelegenheit, eine kleine Rückschau in die Institutsgeschichte zu halten: Im Zuge der Übernahme der Institutsleitung 1989 durch Professor Hans-Peter Beck verlagerte sich der Schwerpunkt in Lehre und Forschung von der reinen Elektrotechnik in Richtung Energietechnik. Ein besonderes Anliegen von Professor Beck war die Verbindung des allgemeinen Elektrotechnikstudiengangs mit den immer wichtiger werdenden Energiesystemen. Daraus entstand im Jahr 1994 der bundesweit erste Studiengang Energiesystemtechnik, der heute immer mehr Fürsprecher in Forschung und Industrie findet und nur an wenigen Standorten in Deutschland gelehrt wird. Lange vor der Energiewende der Bundesregierung bildete die Energiesystemtechnik in Forschung und Lehre den Schwerpunkt des Instituts.

Damals wie heute bilden die Bereiche dezentrale Energiesysteme, leistungsmechatronische Systeme/elektrische Antriebe und Energiespeicher die Kernpunkte. Entsprechend aufgeteilt sind die verschiedenen Arbeitsgruppen, die 2013 um eine Gruppe von Professor Martin Faulstich, Leiter des Clausthaler Umwelttechnik-Instituts (CUTEC) und Vorsitzender des Sachverständigenrates für Umweltfragen der Bundesregierung, ergänzt wurden. Er bereichert das Institut um die Sparte der nichtelektrischen Energiesysteme. Diese Erweiterung ging einher mit der Umbenennung des Instituts in „Institut für Elektrische Energietechnik und Energiesysteme“.

Damit wachsen die elektrische und die stoffliche Welt immer stärker zusammen. Folgerichtig leitet Professor Faulstich nunmehr auch den Bereich Energiesysteme und Prozessenergie im Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN). Das Engagement von Professor Beck im Bereich der Energieforschung zeigte sich auch einen Tag vor der Einweihungsfeier bei der Grundsteinlegung des neuen Batterie- und Sensoriktestzentrums am EFZN in Goslar. Die Gründung des Testzentrums geht maßgeblich auf die Initiative des Harzer Energie-Experten zurück.

Während der Feier zur Neugestaltung des Instituts wurden die verschiedenen Elektrofahrzeuge des IEE im Verbund mit den vorhandenen und geplanten regenerativen Erzeugern und einer Schnellladetankstelle für Ladezeiten unter 30 Minuten vorgestellt. Die eigene, in die Hausfassade integrierte Photovoltaikanlage soll dabei helfen, Stromkosten zu sparen und eine möglichst CO2-freie Verwendung der E-Fahrzeuge zu gewährleisten. Die Neugestaltung des Gebäudes steht auch für den Aufbruch in die nachhaltige Industriegesellschaft, in der die Bereiche Strom, Wärme, Verkehr und Industrie mit regenerativen Energien versorgt werden.

Kontakt:

TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: 05323 - 72 3904

E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Setzen auf regenerative Energien und Elektromobilität: Die Professoren Martin Faulstich und Hans-Peter Beck bei der Einweihung der sanierten Fassade des Institutsgebäudes (blaues Gebäude im Hintergrund). Foto: Ernst